Grünwald:Vier Bauvorhaben und ein Abriss

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Grünwald bringt Bad-Erweiterung und Wohnungen auf den Weg

Von Claudia Wessel, Grünwald

Ein Thema vertagen? "Es gibt Gemeinden, die machen das", sagte Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) am Dienstagabend in der Gemeinderatssitzung. "Aber da geht auch nichts voran." In Grünwald aber geht etwas voran, und in dieser Sitzung ganz besonders. Fünf Bauprojekte wurden auf den Weg gebracht, nur bei einem davon gab es kleine Schwierigkeiten, die obiges Zitat des Bürgermeisters notwendig machten, nämlich bei der Erweiterung des Schwimmbades im Freizeitpark. Alle anderen Pläne wurden, in vielen Fällen einstimmig, angenommen.

Rund 12 000 Quadratmeter kostenlosen Baugrund wird die Gemeinde am Laufzorner Feld erhalten, womöglich auch mehr. Durch ein Tauschverfahren werden für eine Bebauung geeignete Grundstücke geschaffen, für die es dann auch Baurecht geben soll. Beantragt hatte die Umlegung, die laut dem von der Gemeinde beauftragten Sachverständigen für alle Beteiligten eine Win-win-Situation ist, die Seidl Grundbesitz GmbH, die knapp 23 000 Quadratmeter auf dem Feld besitzt. Es gibt jedoch weitere zehn Besitzer mit Flächen zwischen 50 und 4600 Quadratmetern.

Weil die Besitzer durch das Umlegungsverfahren finanzielle Vorteile haben - sie sparen unter anderem die Kosten eines privaten Tauschverfahrens, etwa Notarkosten - müssen sie diese Umlegungsvorteile abgelten. Und zwar durch Abtretung von Flächen an die Gemeinde. Auf diesen Flächen kann die Gemeinde, jedoch frühestens in einigen Jahren, neue Bauprojekte planen. Die Grünen wünschten sogleich gemeindliche Wohnungen, doch für solche Detailplanungen ist es noch zu früh.

Im August 2019 dagegen werden fünf neue Gemeindewohnungen in einem Neubau ander Südlichen Münchner Straße 18 bezogen werden können, zwei barrierefreie im Erdgeschoss, zwei im ersten Stock und eine sehr große für eine Familie im Dachgeschoss. Der Gemeinderat genehmigte die vom Architekturbüro Schwesinger und Frach aus Grünwald vorgestellte Planung, sodass es nun losgehen kann. Gesamte Bau- und Baunebenkosten bisher: knapp 2,3 Millionen Euro. Eine Solaranlage auf dem Dach soll noch dazu kommen.

CSU-Gemeinderat und Architekt Alexander Steininger bekam ebenfalls die Zustimmung für ein von ihm zu realisierendes Projekt. Zum einen wird er das Glasdach auf dem Tagungsgebäude im Freizeitpark durch ein anderes Dach ersetzen, zum anderen ("Wenn das Gerüst schon steht", so Steininger) gleich das Hauptgebäude energetisch sanieren und die bestehenden Räume unter dem Dach zu einer Wohnung ausbauen. Dafür wurden am Dienstag 1,3 Millionen Euro genehmigt.

Projekt Nummer vier an diesem Abend war die Erweiterung des Schwimmbades im Freizeitpark um ein 16,6-Quadratmeter-Becken. Die Variante eines 25-Quadratmeter-Beckens lehnten die meisten sofort ab, doch es gab auch Zweifel an einer Erweiterung generell, etwa von Ingrid Reinhart (Grüne) und Helmut Kraus (PBG). Sie hatten Bedenken, dass der grüne Charakter des Parks durch zu viele Neubauten gestört werden könnte. Das Thema wurde nicht vertagt, man entschied sich für das kleinere Becken.

Zu guter Letzt waren noch alle für den Abriss eines Hauses an der Oberhachinger Straße 1, das hinter der Burschenhütte steht, und Baurecht blockiert. Pläne für das Grundstück gibt es noch nicht, es dient vorerst als Reserve. Doch die Gemeinde kann dann dort bauen. Die Burschenhütte soll, zumindest Stand Dienstag, stehen bleiben.

© SZ vom 27.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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