Grünwald:Umweltschutz ohne Ausschuss

Die Grünen regen ein eigenes Gremium oder die Umbenennung des Verwaltungsausschusses an, um ökologischen Themen im Gemeinderat mehr Gewicht zu verleihen. Die anderen Fraktionen halten das für unnötig

Von Claudia Wessel, Grünwald

Einen Umweltausschuss wird es im Grünwalder Gemeinderat nicht geben. Die Mehrheit der Gemeinderäte sprach sich am Dienstagabend dagegen aus, sodass Corinna Gast von den Grünen ihren Antrag vorerst zurückzog. Wie es auch unter anderem Alexander Steininger und Robert Zettel, beide CSU, vorgeschlagen hatten, soll über das Thema erst ausführlicher gesprochen werden.

Auch die Umbenennung des Verwaltungsausschusses in Verwaltungs- und Umweltausschuss, welche die Grünen schon im November beantragt hatten und die am Dienstag behandelt wurde, fand keine Mehrheit. Der Verwaltungsausschuss heißt weiterhin nur so.

Man wolle mit einem Umweltausschuss "einen Impuls setzen", sagte Susanne Kruse von den Grünen, "es wäre ein Zeichen." "Auf uns kommen noch viele Probleme zu", sekundierte ihre Fraktionskollegin Ingrid Reinhart-Mayer. Der Umweltausschuss solle auch nur zweimal im Jahr tagen, so der Vorschlag von Corinna Gast, man könne darin neue Ideen entwickeln. Auch für die Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten bei der Planung des Neubaugebietes beim Gymnasium könne der Ausschuss etwas beitragen.

Gegenwind kam jedoch nicht nur von Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU), der mit einer längeren Rede über seine bisherigen Leistungen in Sachen Umweltschutz aufwartete. "Der Umweltschutz ist mir ein besonderes Anliegen, seit ich Bürgermeister bin", betonte er. Als eines der wichtigsten Themen führte er die Einrichtung der Geothermie an. "Hausbrand ist ja das schlimmste Problem für die Umwelt", sagte er. Zahlreiche weitere Beispiele fügte er noch an, von der Unterstützung für Elektroautos bis zum Umwelttag, den er ins Leben gerufen hatte, und der guten Ausstattung des Umweltamtes.

Auch Oliver Schmidt von den Parteifreien Bürgern (PBG) sprach sich gegen einen eigenen Umweltausschuss aus. Weitreichende Umweltthemen seien nicht das Metier des Gemeinderates, und ansonsten werde diese Thematik in allen Bereichen berücksichtigt. Das fanden auch einige weitere Gemeinderäte, etwa Tobias Brauner (PBG) und Uschi Kneidl (CSU). "Das Umweltthema fällt in Grünwald nicht unter den Tisch!", betonte Neusiedl. Dennoch bedankten sich alle für die Initiative der jungen Kollegin Gast.

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