Grünwald:In der Warteschleife

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Die Grünfläche in der Trambahn-Wendeschleife am Derbolfinger Platz in Grünwald gehört den Stadtwerken München. Deshalb sind Veränderungen schwierig durchzusetzen. (Foto: Claus Schunk)

Schönheitskur für Derbolfinger Platz hängt von München ab

Von Wolfgang Krause, Grünwald

Bewegliche Stühle und schattenspendende Bäume sollen den kleinen Park in der Trambahnschleife am Derbolfinger Platz in Grünwald einladender machen. Das wünschen sich die Grünen, und das findet theoretisch auch bei Gemeinderäten anderer Fraktionen Anklang. Doch es gibt ein Problem: Der zentrale Platz, der nach dem alten Grünwalder Ortsnamen benannt ist, gehört gar nicht der Gemeinde.

Die Grünfläche mit dem Brunnen und einigen Bänken an der Endhaltestelle der Trambahnlinie 25 ist Eigentum der Stadtwerke München. Und weil es sich um Betriebsgelände der MVG handelt, hat nicht nur die Verkehrsgesellschaft ein Wort mitzureden, sondern möglicherweise auch die Regierung von Oberbayern als Trambahnaufsicht.

Zweiter Bürgermeister Stephan Weidenbach (CSU) verwies am Dienstagabend im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats auf die Sicherheitsbedenken, die gegen bewegliche Stühle im Gleisbereich ins Feld geführt werden könnten. Es sei schon schwierig gewesen, die MVG-Radstation in der Trambahnschleife einzurichten, für die die Münchner Verkehrsgesellschaft ja ohnehin zuständig ist. Die Verwaltung mit den voraussichtlich schwierigen Verhandlungen zu beauftragen, hielt Weidenbach für zu aufwendig. Stattdessen riet er der Grünen-Gemeinderätin Ingrid Reinhart, sich mit ihrem Anliegen direkt an die Zuständigen in München zu wenden, am Besten gleich an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Die anwesenden Mitarbeiter der Grünwalder Rathausverwaltung machten Reinhart allerdings angesichts der eigenen Erfahrungen wenig Hoffnung, dass sie die richtigen Ansprechpartner findet. "Ich könnte Ihnen ein paar Namen nennen, aber die sagen alle, sie sind nicht zuständig", sagte Hauptamtsleiter Tobias Dietz. "Wir warten auch auf Rückruf", erzählte sein Stellvertreter Rudi Pleitner, der mit der MVG bereits wegen der Radstation verhandelt hatte und sich dabei vorkam wie Karl Valentins Buchbinder Wanninger. Reinhart ließ sich nicht beirren. "Ich versuch's", sagte sie.

© SZ vom 05.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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