Süddeutsche Zeitung

Grünwald:Geschmackssache

Die Gestaltung des Grünwalder Luitpoldwegs gefällt nicht allen

Von Claudia Wessel, Grünwald

Sind der neu gestaltete Luitpoldweg und die dort stehenden Blumenkübel nebst Inhalt schön oder nicht? Darüber scheiden sich in Grünwald offenbar die Geister. Verschiedene Gemeinderäte hören verschiedene Meinungen aus der Bevölkerung. Ingrid Reinhart (Grüne) sagen die Menschen eher Negatives, beispielsweise die Gestaltung sei "lieblos". Einer der Gründe, warum sie eine bunte, freundliche Möblierung mit Tischen und beweglichen Stühlen sowie ansprechendere Blumenkübel beantragt hatte. Dieser Antrag wurde nun im Verwaltungsausschuss behandelt.

Sie erntete Widerspruch unter anderem von Matthias Schröder (CSU). "Schön, was ist eigentlich schön?", fragte er. Darüber gingen ja wohl die Meinungen auseinander. Ihm seien jedenfalls nur positive Meinungen über den Luitpoldweg zu Ohren gekommen. Ebenso erging es offenbar seinem Parteifreund Robert Zettel. "Es gefällt vielen", sagte er. Außerdem, und das unterstrich auch Zweiter Bürgermeister Stephan Weidenbach (ebenfalls CSU), sei die Straße "ein ganz normaler Weg, auf dem man hin- und hergehen kann". Wozu also, ließen sie durchblicken, solle man diesen großartig mit Möbeln ausstatten?

Reinhart wiederum ist der Meinung, die Menschen in Grünwald sähen den Luitpoldweg nicht nur als "Weg von A nach B", wie Weidenbach ihn beschrieb. Vielmehr hätten sie den Wunsch, sich dort zu einem Ratsch niederzulassen und sich bewegliche Stühle an geeignete Plätze zu schieben. "Das verstehe ich nicht", sagte wiederum Weidenbach. "Ganz in der Nähe ist der Rathausplatz und da gibt es keinen Durchgangsverkehr, etwa von Radlern, da kann man sich doch niederlassen." Dort gibt es bereits bewegliche Stühle. Ein Argument gegen eine zu aufwendige Möblierung ist laut Verwaltung auch die Tatsache, dass es sich beim Luitpoldweg um eine Feuerwehrzufahrt handelt.

Ingrid Reinhart hatte ihren Antrag bereits vor längerer Zeit gestellt, inzwischen sind fünf bewegliche Stühle im Luitpoldweg angekommen. Damit gebe sie sich zufrieden, erklärte sie in der Sitzung, obwohl sie natürlich lieber bunte Stühle gehabt hätte. Auf die beantragten Tische werde sie wegen der Feuerwehrzufahrt verzichten. Blieben somit nur noch die Blumenkübel übrig. Bisher gibt es ein paar davon aus Beton, die Reinhart nicht gefallen, Schröder und Zettel dagegen schon. Reinhard wird nun Fotos der Blumenkübel am Bauernmarkt an die Rathausverwaltung senden, die sie als Vorbild empfiehlt.

Dieser Antrag ist damit erledigt, allerdings gibt es bereits einen weiteren und neuen von den Grünen. Darin beantragen sie Stühle und Blumen für den Derbolfinger Platz.

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Quelle:
SZ vom 18.10.2019
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