Der Verbund ist geschafft: Das größte tiefengeothermische Fernwärmenetz in Kontinental-Europa ist seit dieser Woche Wirklichkeit. Mit einer kleinen Feier im Perlacher Forst haben Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) und der Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle, die Fertigstellung der sogenannten Nordanbindung Grünwald begangen.
Diese 4,8 Kilometer lange Fernwärmeleitung verbindet die Bestandsnetze der Geothermie Unterhaching und der Erdwärme Grünwald. Verknüpft sind die Netze an einem Schachtbauwerk im Forst. „Dort kommt alles zusammen“, erklärt Lederle. ihm zufolge ist es in den vergangenen zwölf bis 14 Jahren gelungen, ein abgesehen von Island einmaliges Geothermie-Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. „Mit einem Bein steht man nicht gut“, sagt Lederle. Aber nun bildeten die Erwärme Grünwald mit ihrer Geothermie-Anlage in Laufzorn und die Geothermie Unterhaching eine Einheit.
Diese Redundanz ermögliche, dass beim Ausfall einer Anlage die andere einspringt. Zudem verfüge Grünwald mit der neuen Versorgungsleitung zu dem Einspeisepunkt im Süden zusätzlich über einen im Norden bei der Bavaria-Filmstadt. Mit der zweiten geplanten Doubletten-Bohrung in Laufzorn werde man noch mehr Sicherheit ins System bringen. Die Fertigstellung der Verbundleitung verzögerte sich laut Lederle um etwa sechs Monate. Im Oktober 2023 verübten Unbekannte Brandanschläge auf die im Bau befindliche Anlage.