Grünwald:Fairtrade und Umweltschutz

Lesezeit: 1 min

Grünwalder Grüne wollen Obstbaumpflanzungen und bienenfreundliche Gärten finanziell bezuschussen. (Foto: Claus Schunk)

Die Grünen fordern in Anträgen, etwa den Umstieg auf Ökostrom, Photovoltaikanlagen oder die Pflege bienenfreundlicher Gärten zu unterstützen

Von Claudia Wessel, Grünwald

Die Grünen im Gemeinderat haben sich mit zwei Anträgen in die Sommerpause verabschiedet. Zum einen möchten sie, dass Grünwald zur Fairtrade-Gemeinde wird. Zum anderen würden sie gerne das Grünwalder Umwelt-Förderprogramm um einige Punkte erweitern.

Der Landkreis hat das Fairtrade-Zertifikat bereits bekommen, nun soll sich auch die Gemeinde Grünwald um die Zertifizierung bewerben und die nötigen Maßnahmen dazu einleiten. Fairer Handel liege im Trend, so die Begründung. "Bei uns wächst zunehmend das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum sowie gerechtere Handelsstrukturen", so Grünen-Gemeinderätin Ingrid Reinhart. Auf kommunaler Ebene spiele der faire Handel in allen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, zunehmend auch bei der öffentlichen Beschaffung. Im Landkreis gibt es laut Reinhart bereits einige "Fair-Trade Gemeinden", etwa Neubiberg, Gräfelfing, Pullach und Unterschleißheim. Die Fairtrade-Gemeinden unterstützten Landwirte und deren Familien in Afrika, Asien und Lateinamerika, so Reinhart. Sie seien das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den fairen Handel in ihrer Heimat stark machten. Für die Auszeichnung zur Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich fünf Kriterien erfüllen. Grünwald müsste unter anderem einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels treffen. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im (Ober-)Bürgermeisterbüro würden fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel serviert. Eine Steuerungsgruppe würde sich um Weiteres kümmern. Auch in den lokalen Einzelhandelsgeschäften sowie in der Gastronomie müssten mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden.

In ihrem zweiten Antrag fordern die Grünen, dass der Umstieg auf Ökostrom mit etwa 100 Euro pro Haushalt gefördert wird. Es soll eine Abwrackprämie für alte Haushaltsgeräte und den Erwerb eines neuen, klimafreundlicheren geben, die Anschaffungskosten dürften aber 80 Euro nicht überschreiten. Passivhäuser (Neubau und Bestandsbauten) sollen mit maximal 4000 Euro bezuschusst werden. Die Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf Dächern maximal mit etwa 1000 Euro, bei der Anschaffung von Batteriespeichern kämen noch einmal etwa 100 Euro dazu. Auch die Anschaffung von Fahrrädern, Pedelecs, Lastenfahrrädern, Fahrradanhängern würden sie gerne mit maximal 1000 Euro bezuschussen. Wer Nistkästen oder -plätze an Gebäuden für Fledermäuse und Singvögel schafft, soll mit 100 bis 500 Euro unterstützt werden. Bienenfreundliche Privatgärten würden ebenfalls maximal etwa 750 Euro für die Pflege von Bestandsgärten und etwa 3000 Euro für die Neuanlage bekommen, für die Neupflanzung heimischer Obstbäume sollte es rund 100 Euro pro Baum geben.

© SZ vom 12.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: