Grünwald:Erdwärme bleibt bis 2021 im Minus

Geothermie-Anlage "Laufzorn" in Oberhaching, 2017

Neben den eigenen Geothermie-Anlagen in Laufzorn in der Nachbargemeinde Oberhaching (Foto) gehören Grünwald nun auch 95 Prozent der Anlagen in in Unterhaching.

(Foto: Angelika Bardehle)

Wirtschaftspläne für die Geothermie vorgestellt

Von Claudia Wessel, Grünwald/Unterhaching

"Der Wärmeumsatz steigt, es gibt einen positiven Cashflow", sagt der Geschäftsführer der kommunalen Erdwärme Grünwald GmbH, Andreas Lederle. Im Gemeinderat stellte Lederle am Dienstagabend die Wirtschaftspläne 2017 bis 2021 der Erdwärme sowie der Geothermie Unterhaching Produktions GmbH und Co. KG und der Geothermie Unterhaching Produktionsbeteiligungs GmbH vor. Alle wurden vom Gemeinderat genehmigt, allerdings nicht einstimmig.

Die Verluste sind hoch

Grünwald hat zum 1. Januar 2018 knapp 95 Prozent an der gesamten Unterhachinger Geothermie mit Ausnahme des Netzes erworben. Mit Verlusten müssen allerdings alle Firmen noch bis 2021 leben, wie die Wirtschaftspläne offenbaren. Das Jahresergebnis für die Erdwärme wies für 2017 ein Minus von 3,9 Millionen Euro aus. Für 2018 und 2019 ist jeweils ein Minus von 3,5 Millionen Euro geplant, für 2020 ein Minus von 3,7 Millionen Euro und für 2021 ein Minus von 4,3 Millionen Euro.

Die Verluste der Geothermie Unterhaching sind ebenfalls hoch. Für 2017 betrug das Endergebnis ein Minus von 8,1 Millionen Euro. Da Grünwald 2017 aber nur 50 Prozent der Anteile hatte, muss es auch nur die Hälfte davon übernehmen. Die hohe Summe kam durch den Ausfall des Kalina-Kraftwerkes zustande. Die Prognosen für 2018 bis 2021 sehen in Unterhaching schon besser aus: Hier sinkt das Minus schrittweise von einer Million auf knapp eine halbe Million Euro.

Nicht alle Gemeinderäte stimmten vorbehaltlos den Wirtschaftsplänen zu. Tobias Brauner (PBG), Michael Ritz (FDP) und Ingrid Reinhart (Grüne) kritisierten, dass noch immer ein zweiter Geschäftsführer der Erdwärme unter Personalkosten steht, nämlich Stefan Rothörl, Bauamtsleiter der Gemeinde. Dem Wirtschaftsplan der Geothermie Unterhaching stimmte Ritz gar nicht zu. "Der Wirtschaftsplan kann nur durch eine Einlage in Höhe von 2,5 Millionen Euro in 2017 schöngerechnet werden", gab er zu Protokoll. "Ansonsten wäre die Geothermie Unterhaching zahlungsunfähig gewesen."

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