Neue Tonlage in Grünwald:Die Geothermie kommt an

Geothermie-Kraftwerk in Grünwald, 2015

Das Geothermie-Kraftwerk in Laufzorn.

(Foto: Claus Schunk)

Der Gemeinderat nimmt den Bericht der Erdwärme Grünwald diesmal positiv auf. Die Anschlussquote liegt im Soll.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Gute Nachrichten von der Geothermie und diesmal kaum Kritik aus dem Gemeinderat. In der jüngsten Sitzung stellten die Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald, Andreas Lederle, und der Geothermie Unterhaching, Wolfgang Geisinger, die Wirtschaftspläne für 2016 bis 2020 vor. Die Pläne wurden vom Grünwalder Gemeinderat genehmigt.

Die Geothermie Unterhaching war deshalb dabei, weil die Erdwärme Grünwald und die Geothermie Unterhaching einen Wärmeverbund unterhalten. Über eine 5,3 Kilometer lange Trasse durch den Grünwalder und Perlacher Forst fließt heißes Wasser von der Bohrstelle in Laufzorn zu der in Unterhaching. Von dort geht die Wärmeenergie direkt weiter an Unterhachinger Kunden oder wird in Strom verwandelt.

Die Verbindung mit Unterhaching wurde in der Vergangenheit von einigen Gemeinderäten kritisiert, weil technische Probleme in Unterhaching auch Kosten in Grünwald verursachten. Im April dieses Jahres allerdings zeigte dann auch die Laufzorner Anlage Schwäche und die Pumpe musste ausgewechselt werden. Hauptproblem in Unterhaching war immer, dass das kalkhaltige Wasser die technischen Anlagen zerstörte. Ein Problem, das unerklärlicherweise nur in Unterhaching, nicht aber in Laufzorn besteht.

Fast alle Neubauten werden angeschlossen

"Weiterhin starken Zuspruch" zur Geothermie konnte Lederle im Gemeinderat melden, fast alle Neubauten würden angeschlossen: "Wir schaffen unsere Planzahlen." 2017 wird der Netzausbau in Grünwald fertiggestellt, ein Grund für die hohen Investitionen, die jedoch lohnenswert sind, wie Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) betonte. Ein weiterer Posten bei den Investitionen war natürlich die neue Pumpe für 800 000 Euro, die im April angeschafft werden musste. Insgesamt musste das Budget von 181,1 Millionen Euro auf 189,2 Millionen Euro aufgestockt werden. "Der Personalaufwand bleibt konstant", erwähnte Lederle noch.

"Wir bleiben noch zwei Jahre im Negativen", fasste Wolfgang Geisinger den Wirtschaftsplan der Geothermie Unterhaching zusammen. Der Grund: Es seien noch Betriebsoptimierungen nötig. So etwa müsse das Bohrloch für einen sechsstelligen Betrag gesäubert werden und die Stromanlage nachgerüstet werden.

Ein Zusatzstoff soll die Verkalkung verhindern

Eine noch bedeutendere Maßnahme dagegen ist die Installation einer Sonde, die einen rein biologischen Zusatzstoff ins Wasser geben wird, um die Verkalkung zu verhindern. "Das ist eine Kerninvestition!" betonte Geisinger. Die Gesamtsumme der Investitionen der Geothermie Unterhaching für 2016 bis 2020 beträgt rund vier Millionen Euro.

Mit der detaillierten Aufstellung der Posten im Wirtschaftsplan, den die Gemeinderäte im Vorjahr kritisiert hatten, waren sie zufrieden. Oliver Schmidt (PBG) kritisierte aber, dass "30 Millionen Euro, die in den nächsten drei Jahren noch in Grünwald vonnöten" sind, "eine Stange Geld" seien. Neusiedl betonte daraufhin, dass die Investition in den schnellen Netzausbau sehr sinnvoll sei. "Auf der Bank gibt es derzeit keine Zinsen."

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