Grünwald:Das neue Gymnasium stößt an seine Grenzen

Grünwald: Das Gymnasium Grünwald ist erst im September 2014 eröffnet worden.

Das Gymnasium Grünwald ist erst im September 2014 eröffnet worden.

(Foto: Claus Schunk)

Die Isartal-Gemeinde plant bereits die Erweiterung der 2014 eröffneten Schule. Weiter wachsen soll sie aber nicht.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Ein Haushaltsentwurf kann für Gemeinderäte offenbar einige Überraschungen bergen. "Zwei Millionen Euro für Hochbau Gymnasium?", fragte Gerhard Sedlmair von der CSU während der Haushaltsberatungen am Dienstagabend beim Tagesordnungspunkt Vermögenshaushalt. "Haben wir da was vor?" Sein Parteifreund Bürgermeister Jan Neusiedl konnte das bestätigen. "Wir werden das Gymnasium wohl erweitern müssen. Die Schülerzahlen sind gestiegen, obwohl wir nur Grünwalder und Straßlacher Kinder haben."

Von den fünften Klassen gebe es bereits fünf, von den achten vier. "Noch sind genügend Räume da, aber nicht mehr lange." Man mache sich daher "erste Gedanken an Erweiterung". Die zwei Millionen Euro seien bereits in den Haushalt eingestellt, um dem Gemeinderat "die Möglichkeit zu Beschlüssen zu geben". Außerdem habe es sich gezeigt, dass es gut sei, solche Investitionen über mehrere Jahre zu verteilen. 2016 würden allerdings sicher noch keine Baukosten anfallen. Im Finanzplan für 2017 sind bereits 14 Millionen Euro für das Gymnasium vorgesehen.

"Eine Mammutschule geht sicher nicht"

Neusiedl machte allerdings auch klar, dass diese Erweiterung die einzige der 2014 eröffneten Schule sein werde. SPD-Gemeinderätin Edith Wassermann hatte gefragt, was man denn mache, wenn die Schülerzahlen immer weiter stiegen. "Eine Mammutschule geht sicher nicht", erklärte Neusiedl. "Höchstens vierzügig" sei das Ziel. Schon jetzt werde Eltern von außerhalb mitgeteilt, dass es schwierig sei, für ihre Kinder einen Platz zu finden.

Ansonsten waren die Überraschungen im Vermögenshaushalt eher kleinerer Art. "Hochbaumaßnahmen Gemeindebibliothek?", fragte Grünen-Gemeinderätin Ingrid Reinhart. "Das interessiert Sie natürlich", erwiderte Neusiedl vielsagend, denn Reinhart arbeitet in der Gemeindebibliothek. "Es handelt sich um den Anschluss an die Geothermie", teilte Neusiedl mit, vielleicht mit einem kleinen Unterton in Richtung der Geothermiekritikerin.

Keine Überraschung sind natürlich die Investitionen für das Haus der Begegnung, das im Herbst 2017 fertig werden soll. Zwei Millionen für Hochbau, 100 000 für das Tagescafé. Auch die Beträge für Kindereinrichtungen wie den Kindergarten Wörnbrunn, den Hort in der Dr.-Max-Straße, die Kindertagesstätte im Haus der Begegnung waren niemandem neu. Die mittelfristige Finanzplanung beinhaltet für 2017 und 2018 weitere Investitionen für das Haus der Begegnung. "2019 ist dann eigentlich gar nix", sagte Neusiedl. Aber das kann sich ja bis dahin noch ändern.

Auch der Unterhalt des Gymnasiums schlägt zu Buche

Auch zum Verwaltungshaushalt gab es einige Fragen. So etwa sagte CSU-Gemeinderat Thomas Lindbüchl: "510 000 Euro für das Gymnasium? Wollte nicht das Landratsamt den Unterhalt zahlen? Müssen wir das oder machen wir das freiwillig?" Die Erstausstattung sei Aufgabe der Gemeinde gewesen, sagte Kämmerer Raimund Bader. Und in dem Betrag seien etwa Bücher und andere Lehrmittel enthalten, die noch zur Erstausstattung gehören. Auch müsse die Gemeinde die Jugendsozialarbeit finanzieren.

Michael Ritz, FDP, fragte sich, wieso man 10 000 Euro für die Hausmeisterdienstwohnung brauche. Das sei für eventuelle Reparaturen, so Bader. Auch dass die Anlage des Gartens im Gymnasium 6000 Euro im Monat koste, verwunderte ihn. Dieser Vertrag sei auf zwei Jahre begrenzt, erklärte Bader. So lange dauere es, bis alle Pflanzen richtig blühen.

Ein wichtiges Thema war auch die um 2,9 Prozentpunkte und damit für Grünwald um rund sieben Millionen Euro gestiegene Kreisumlage. Das erkläre sich vor allem mit Ausgaben im Bereich Asyl, erläuterte Neusiedl. Mehr Einnahmen als erwartet gibt es in der Gewerbesteuer: 172,4 Millionen. "Daher keine Erhöhung der Hebesätze", so Bader. Für die Gewerbesteuer bleibt der Satz bei 240. Der Haushalt wird vermutlich in der März-Sitzung verabschiedet.

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