Grünwald:Als Krippen noch eine Rarität waren

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In Grünwald wurden vor 20 Jahren die Bavaria-Kobolde gegründet

Begonnen hat es als Familienselbsthilfeprojekt in einer Zeit, als Kinderbetreuung noch nicht so selbstverständlich war wie heute, vor allem nicht für Kinder im Alter von einem Jahr. Mittlerweile bestehen die "Bavaria-Kobolde" seit über 20 Jahren und residieren in der Bavariafilmstraße 10 auf dem Gelände von Bavariafilm. Aufgenommen werden Kinder, deren Eltern auf dem Gelände arbeiten oder die in Grünwald wohnen.

Der Verein wurde Ende Oktober 1999 von Eltern gegründet. Sie setzten sich dafür ein, dass ein eigenes Haus für die Kindertagesstätte gebaut wurde und betreuten dessen Entstehung. Am 2. Mai 2001 konnte Eröffnung gefeiert werden. 62 Kinder wurden damals aufgenommen. Heute besuchen 119 Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Einschulung das Kinderhaus.

Die Gründerinnen waren seinerzeit Tamara Karpf, Karin Wicke-Wittenius und Danielle Fußstetter. "Es ist uns wichtig, dass nicht vergessen wird, dass diese drei Frauen für Familien in Grünwald und auf dem Bavariafilmgelände familienpolitisch etwas Wichtiges verändert haben", erklärt der heutige Vorstand Wolfgang Freiherr Raitz von Frentz. Die Idee der Gründerinnen wurde allerdings tatkräftig unterstützt von der Gemeinde Grünwald, der Bavariafilm, RTL, Tele 5 und weiteren Firmen auf dem Gelände.

Die pädagogischen Leiterinnen Elisabeth Sörensen und Theresa Geyer sind seit vielen Jahren im Kinderhaus tätig. "Die Basis unserer Arbeit beruht auf der Erkenntnis, dass Kinder unabhängig ihres Alters nach Autonomie streben", sagen sie. Die individuelle Persönlichkeit jedes Kindes werde geschätzt und gefördert. "Es ist ein besonderes Gefühl, nach 20 Jahren erleben zu dürfen, dass die Kinder von damals heute bereits Schul- und Berufspraktika bei uns machen." Auch dass die einstigen Berufseinsteigerinnen Elisabeth Sörensen und Theresa Geyer über so viele Jahre der Einrichtung treu geblieben sind, freut Vorstand Wolfgang Raitz von Frentz.

Die Einrichtung der Bavaria-Kobolde besteht inzwischen aus zwei Gebäuden, in denen sechs Bezugsgruppen betreut werden. "Das Grundprinzip ist eine ganzheitliche Erziehung mit viel Platz für soziales, musisches, manuelles, schöpferisches und kognitives Lernen und Tun" - diesen Satz des Pädagogen Friedrich Fröbel, der im 19. Jahrhundert lebte, hat sich das Team als Motto genommen. Mehr unter www.bavariakobolde.de.

© SZ vom 26.08.2021 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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