Großbrand in Sauerlach:Feuer fordert Todesopfer

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Einsatzkräfte finden im ausgebrannten Dachgeschoss des Alten Rathauses in Sauerlach einen leblosen Mann. Die Akten des Standesamts können noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden

Von Martin Mühlfenzl, Sauerlach

Beim Brand des Alten Rathauses in Sauerlach am frühen Freitagmorgen hat ein Bewohner des Gebäudes sein Leben verloren. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr fanden den Mann nach stundenlangem Einsatz am Freitag gegen 11.45 Uhr leblos in seiner Wohnung im Dachgeschoss.

Das Feuer in dem aus dem Jahr 1876 stammenden Gebäudes war gegen 5 Uhr in der Früh ausgebrochen. Angaben der Polizei zufolge war der Dachstuhl des Hauses, das zunächst als Schulhaus und von 1966 bis 1983 als Rathaus diente und sich direkt neben dem Neubau der Gemeindeverwaltung befindet, in Brand geraten; bei Eintreffen der Einsatzkräfte loderten bereits weithin sichtbar Flammen aus dem Dachstuhl. Etwa 130 Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren aus Sauerlach, Arget, Altkirchen, Hofolding, Brunnthal, Taufkirchen, Siegertsbrunn, Unterhaching sowie der Kreisbranddirektion waren zusammen mit dem Rettungsdienst der Polizei und des ABC-Zugs München-Land mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Mit dem Einsatz zweier Drehleitern und Atemschutzträgern im Inneren konnte eine weitere Brandausbreitung verhindert werden. Auch gelang es den Einsatzkräften, ein Übergreifen des Feuers auf das neue Rathaus zu verhindern. Gleichzeitig wurden Akten aus dem Standesamt gerettet, dass sich im Erdgeschoss des alten Gebäudes befindet. Gegen 6 Uhr war der Brand weitestgehend unter Kontrolle. Die Münchner Straße blieb noch länger gesperrt, die angrenzende Gemeindeverwaltung am Freitag geschlossen.

Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) machte sich ein Bild von der Lage und berichtete am Nachmittag, dass noch immer Rauch aus dem Gebäude komme und der Einsatz noch bis zum Abend dauern werde. "Das Gebäude steht komplett unter Wasser, Decken sind geöffnet und es schüttet nach wie vor Wasser aus dem zweiten Stock", so Bogner. "Das Gebäude wird nach dem Einsatz versiegelt und dann werden Gutachter prüfen, was noch zu retten ist. Die drei Büros können wir sicher rausreißen." Die Mitarbeiter des Standesamtes würden zunächst im Sitzungssaal untergebracht oder ins Home-Office gehen. Brandfahnder der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen zur Klärung der Brandursache und zur Identifizierung des Toten aufgenommen.

© SZ vom 16.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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