Grenznah betrachtet:Ein Platz für die Kröten

Direkt gegenüber dem neuen Fußballplatz - nur getrennt durch einen Feldweg - entsteht in Feldkirchen Wohnraum für zwei seltene, geschützte Tiere

Für den Mitarbeiter der Gemeinde Feldkirchen ist sein Rundgang über den neuen Fußballplatz am westlichen Ortsrand, direkt an der Grenze zur Landeshauptstadt München zwar absolute Routine. Doch er muss qua Amt auf kleine Löcher im kostbaren Rasen achten, und darauf, ob die Halme auch alle in ein und derselben Länge gestutzt worden sind. Und künftig wird er auch ganz genau darauf schauen, wer von den neuen Nachbarn mal auf einen Sprung im kleinen Trainingsstadion vorbei schauen will.

Denn direkt gegenüber dem neuen Fußballplatz - nur getrennt durch einen Feldweg - entsteht in Feldkirchen Wohnraum für zwei seltene, geschützte Tiere: Einige Wechselkröten und Zauneidechsen sollen hier bald ein neues Zuhause finden. Genau genommen werden die Echsen und Kröten umgesiedelt. Aus der Ortsmitte hinaus an den Rand. Auf eine Fläche, die derzeit noch mehr an einen Truppenübungsplatz erinnert, denn an das Wohlfühl-Biotop, das es einmal werden soll.

"Die Eidechsen und Wechselkröten leben noch am Bahnhof. Aber da wird ja eine neue Unterführung gebaut - und dann können die da nicht bleiben", erzählt der Gemeindemitarbeiter, der eigentlich für die Rasenpflege auf dem Nachbargrundstück zuständig ist: Lange haben sie in der Gemeinde Feldkirchen überlegt: Wohin mit den schützenswerten Tieren? Die grünlich gefleckten, bis zu zehn Zentimeter großen Wechselkröten haben es gerne warm, außerdem brauchen sie flache Laichgewässer. Auch die werden hier neu angelegt.

Natürlich bietet sich der Platz auch deshalb an, weil in unmittelbarer Nähe die Senke samt Baggersee liegt, die Menschen nicht betreten dürfen. Die grün-bräunlichen Zauneidechsen dagegen sind etwas genügsamer, ihnen reichen meist ein paar Steinhaufen als Rückzugsort. Wann der Umzug der Tiere erfolgen soll, ist noch nicht endgültig geklärt. Er wird aber noch in diesem Jahr stattfinden - helfen sollen dabei die Kinder aus der Feldkirchener Grundschule.

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