Grasbrunn:Vorwürfe gegen Schulleitung

Grasbrunn: "Der Unterricht fällt aus" - ein Satz der in den vergangenen Jahren häufig zu lesen und zu hören war.

"Der Unterricht fällt aus" - ein Satz der in den vergangenen Jahren häufig zu lesen und zu hören war.

(Foto: Thomas Imo/photothek.net)

Die Freien Wähler fürchten um die Qualität des Unterrichts in der Grundschule Neukeferloh, Schulamt und Rektorat schweigen zu der Kritik

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Was ist los an der Grundschule Neukeferloh? Susanne Jaspert, die Vorsitzende des Schul- und Kindergartenvereins, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Schulleitung. In der öffentlichen Sitzung des Grasbrunner Gemeinderats am Dienstagabend sagte Jaspert, die für die Freie Wählergemeinschaft (FWG) in dem Gremium sitzt: "In dieser Schule läuft sehr, sehr viel schief." Nach Jasperts Worten läuft die Schule "Gefahr, dass die Qualität leidet".

Jaspert nutzte den letzten Tagesordnungspunkt der Sitzung, der Anfragen der Gemeinderatsmitglieder an die Rathausverwaltung vorsieht, um ihre Kritik an der Schule vorzubringen. Einzelheiten nannte sie nicht; sie sagte nur pauschal, Kinder, Eltern und Lehrer seien unzufrieden. Als Beleg dafür führte die FWG-Gemeinderätin an, dass nach ihrer Information die gesamte Belegschaft Anträge auf Versetzung gestellt habe - "bis auf eine Person". All dies würde sie gerne zum Gegenstand einer Diskussion im Gemeinderat machen, sagte Jaspert.

Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) lehnte dies allerdings ab. Der Tagesordnungspunkt sehe lediglich Anfragen ohne Aussprache vor. "Das hier ist nicht der richtige Ort und Zeitpunkt", so Korneder. FWG-Gemeinderat Hannes Bußjäger hielt dem Bürgermeister daraufhin vor, bereits im Hauptausschuss vorvergangene Woche eine Diskussion über die Zustände an der Grundschule "abgewürgt" zu haben. In der Sitzung hatte Jaspert die beiden anwesenden Schulsozialpädagoginnen nach ihrer Meinung über die Rektorin befragt. Bürgermeister Korneder hatte die Frage nicht zugelassen. Seine Begründung: "Das gehört nicht hier her." Jaspert hatte daraufhin entgegnet: "Das Wohl und Wehe der Kinder ist schon ein Thema für den Gemeinderat."

Die gleiche Ansicht vertraten Jaspert und Bußjäger auch am Dienstag im Gemeinderat. Seit einem Dreivierteljahr wendeten sich Eltern und Elternbeiräte mit ihren Klagen an Gemeinderäte der Freien Wählergemeinschaft und erhofften sich von diesen Hilfe, weil sie sich selbst nicht trauten, sich öffentlich zu äußern. Korneder blieb bei seiner Position: "Formulieren Sie einen Antrag, dann werden wir schauen, ob wir den hier behandeln."

Die SZ versuchte am Mittwoch, Licht in die Anschuldigungen zu bringen. FWG-Gemeinderätin Susanne Jaspert wollte sich auf Nachfragen unter Hinweis "auf laufende Gespräche" jedoch aktuell nicht äußern. Auch aus der Schule und dem Schulamt gab es keine Erklärungen. Beide ließen Anfragen unbeantwortet. So bleibt vorerst unklar, was an der Grundschule in Neukeferloh los ist.

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