Grasbrunn:Untragbare Traglufthalle

Grasbrunn: Die Tennisfreunde in Neukeferloh stehen vor einer wegweisenden Entscheidung.

Die Tennisfreunde in Neukeferloh stehen vor einer wegweisenden Entscheidung.

(Foto: Schreyer/Imago)

Aufwändiges Aufblasen und Heizen: Die steigenden Energiekosten zwingen den TC Neukeferloh und die Gemeinde Grasbrunn zu einer schnellen Entscheidung über eine neue Tennishalle.

Von Lydia Wünsch, Grasbrunn

Die Strompreise gehen durch die Decke, das bekommt auch der Tennisclub (TCN) Neukeferloh gerade zu spüren. Um die 50 000 Euro Energiekosten muss er im Jahr für seine Traglufthalle mittlerweile aufbringen. Das sei nicht mehr wirtschaftlich, beklagte der TCN-Vorsitzende Hans Greineder auf der jüngsten Gemeinderatssitzung im Bürgerhaus Neukeferloh. Dort stellte er auch seinen Lösungsansatz vor: Die Traglufthalle muss weg, stattdessen wünscht er sich eine Dreifachhalle. Und von der Gemeinde Unterstützung für deren Bau.

Bereits mit der Eröffnung der Traglufthalle im Jahr 2009 sei Greineder zufolge klar gewesen, dass es sich dabei nur um ein Provisorium handeln könne. Und dabei war der Tennisclub zunächst froh darüber, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben. Denn nur so kann der Sport auch im Winter betrieben werden. Wirklich ökologisch und ökonomisch sei die Halle aber nie gewesen, denn sie brauche große Mengen an Heizenergie sowie Strom für das Aufblasen. Mit den derzeit gestiegenen Energiekosten sei sie nun absolut nicht mehr tragbar.

Grasbrunn: Bereits bei der Eröffnung der Halle 2010 galt die Halle als Provisorium. Damals waren dabei (von links) TCN-Vorsitzender Herbert Schick, Bürgermeister Klaus Korneder, Architektin Monika Treiber, Trainerin Judith Goan und Zweiter Vorsitzender Josef Pfiffer.

Bereits bei der Eröffnung der Halle 2010 galt die Halle als Provisorium. Damals waren dabei (von links) TCN-Vorsitzender Herbert Schick, Bürgermeister Klaus Korneder, Architektin Monika Treiber, Trainerin Judith Goan und Zweiter Vorsitzender Josef Pfiffer.

(Foto: Claus Schunk)

2020 hätten die monatlichen Gaskosten noch bei 820 Euro gelegen im Februar 2022 plötzlich bei 3500 Euro - ein Anstieg auf das Vierfache also. Hinzu komme, dass das Material der Traglufthalle mittlerweile porös geworden sei. Eine neue, dauerhafte Lösung müsse her. Denn ohne Halle könne der Unterricht ganzjährig für die Kinder und Jugendlichen nicht mehr gewährleistet werden. "Dann gibt es nur noch Tennisplätze, und das wars", so Greineder.

Spätestens kommendes Frühjahr möchte der Vorsitzende des TCN mit dem Bau der neuen Halle beginnen, sodass sie bis zum übernächsten Winter in Betrieb genommen werden kann. "Das ist ein sportlicher Ansatz", gab Greineder zu, "aber wir haben keine andere Möglichkeit. Wenn wir das nicht schaffen, geht es einfach nicht mehr weiter." Die Traglufthalle könne man höchstens noch ein Jahr lang erhalten, aber nur, wenn der Verein an das Ersparte gehe. "Und dann darf auch nichts kaputt gehen." Greineder hofft nun auf ein schnelles Genehmigungsverfahren seitens der Gemeinde.

Als Standort für die neue Dreifachhalle habe der Verein sich für das südliche Ende des Tennisgeländes in Verlängerung der jetzigen Traglufthalle entschieden. Dieser Standort sei unter anderem ideal, da die Wege kurz seien und die Halle sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem Pkw gut erreichbar wäre.

Laut Landratsamt ist dieser Standort aus bauplanungsrechtlichen Gründen zwar nicht zu favorisieren, da das Anbindegebot an die Gaststätte nicht gewährleistet wäre. Aber aus Vereinssicht überwiegen die Vorteile bei diesem Standort deutlich. An anderen Orten müssten Tennisplätze verlegt werden, oder die Halle deutlich kleiner ausfallen.

Ursprünglich hatte der Verein auf einen finanziellen Zuschuss von der Gemeinde gehofft. Doch diesen Ansatz habe man nun verworfen, da der Verein sich dann an gemeindliche Vorgaben hätte halten müssen. Die Idee, zwei der drei neuen Plätze zu vermieten, um sich zu finanzieren, hätte er verwerfen müssen. So habe man sich entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. "Im Moment sieht es so aus, dass wir das finanziell stemmen können", sagte Greineder nach der Sitzung der SZ.

Nun müssten Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) zufolge noch die Diskussionen über den genauen Unterstützungsbedarf seitens der Gemeinde sowie die rechtliche Gestaltung konkretisiert werden, um das Thema schnellstmöglich wieder auf die Tagesordnung zu bringen und zu einer Entscheidung zu kommen.

Greineder bemüht sich nach eigenen Angaben bereits seit 2017 um den Bau einer neuen Halle. Bisher ohne Erfolg. "Irgendwann ist die Situation halt so dringend, dass man sie ernst nehmen muss." Er hofft nun auf schnelle Klärung - am besten noch im Juni.

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