Süddeutsche Zeitung

Brauchtum:Keferloher Montag im Kleinformat

Wegen Personalmangels in der Gastronomie musste das Volksfest auch in diesem Jahr abgesagt werden. Doch eine kleine Gruppe hält die Tradition hoch.

Es kann nur darüber spekuliert werden, wer in diesem Jahr wohl die Massen im Bierzelt begeistert hätte. Vielleicht der neue Fraktionschef der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz? Oder Christian Bernreiter, Bayerns Verkehrsminister. Oder doch der Ministerpräsident selbst? Nein, der nicht, Markus Söder war ja am Montag zum Sprücheklopfen auf dem Gillamoos zu Gast; und der diesjährige Keferloher Montag wäre Söder sicher auch eine Nummer zu klein ausgefallen.

Eigentlich hätte das traditionsreiche Volksfest in dem Grasbrunner Gemeindeteil, das normalerweise Tausende Besucher und stets einen hochkarätigen (schwarzen) Festredner anzieht, nach zweijähriger Corona-Pause wieder stattfinden sollen. Aber auch in diesem Jahr sollte es nicht sein, und der Grund hierfür liegt indirekt an der leidigen Pandemie. Zwar fürchteten die Veranstalter um den ersten Vorsitzenden der Keferloher Freunde, Johannes Bußjäger, weniger die Gefahr der Aerosole im vom Bierdunst geschwängerten Festzelt, aber die durch Corona ausgelöste Personalkrise in der Gastronomie zwang die Organisatoren zur Absage.

Und so fand sich am Montag wieder nur ein kleines Grüppchen auf Gut Keferloh zusammen, um an die Veranstaltung zu erinnern, samt traditionellem Steinkrug und auch einigen Strohhüten. "Wir haben die Tradition trotzdem hochgehalten", sagt Bußjäger, der sich auch zuversichtlich zeigte, dass der Keferloher Montag im kommenden Jahr wieder stattfinden wird.

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SZ/müh
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