Mehr als ein Jahr ist es her, dass der Regionale Planungsverband in Grasbrunn für Missmut sorgte: Denn in einem Vorabentwurf für das Steuerungskonzept Windkraft war kein einziges der vier Konzentrationsgebiete berücksichtigt worden, welche die Gemeinde als potenzielle Standorte für Windkraftanlagen definiert hatte. Das hat sich geändert, nachdem der Planungsausschuss bereits im Dezember eine Änderung des Regionalplans für München beschloss– mit der Folge, dass nun drei Grasbrunner Konzentrationsflächen zumindest in Teilen enthalten sind.
„Das entspricht im Wesentlichen dem, was wir in unserem Teilflächennutzungsplan festgelegt haben“, sagte Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) am Dienstag im Gemeinderat. Möglich wurde das, weil die Mindestabstände zwischen Vorranggebieten auf rund fünf Kilometer reduziert wurden und somit neue „Windkraft-Cluster“ – zusammenhängende Vorranggebiete –definiert. Damit konnten die beiden Grasbrunner Konzentrationsflächen südlich der Gemeindegrenze zu Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie eine weitere östlich der Staatsstraße 2079 zumindest teilweise in den Regionalplan aufgenommen werden. Eine vollständige Übernahme verhindern wasserwirtschaftliche Anforderungen. Einzig der potenzielle Standort südlich von Keferloh bleibt außen vor – er liegt zu weit von den anderen Flächen entfernt.
Das Landratsamt hatte seinerseits die vier Grasbrunner Standorte im Januar genehmigt. Zudem ist die Gemeinde mittlerweile Mitglied in der interkommunalen Arbeitsgemeinschaft (Arge) Wind LKM Südost, zu der auch Hohenbrunn, Neubiberg und Putzbrunn gehören. Im Oktober wurde zudem bekannt, dass zwei Investoren im Wald nahe dem Gut Keferloh bis zu fünf Windkraftanlagen bauen wollen. Im Rathaus geht man davon aus, dass sich die Rotoren Anfang 2027 drehen könnten.