Gut Keferloh:Bühne für Theater, Musik und Gesellschaften

Gut Keferloh: Wirt und Schreiner: Jens Heupgen kennt das Gastro-Geschäft. Er führt schon seit vielen Jahren eine Wirtschaft bei Wasserburg und er ist Restaurator.

Wirt und Schreiner: Jens Heupgen kennt das Gastro-Geschäft. Er führt schon seit vielen Jahren eine Wirtschaft bei Wasserburg und er ist Restaurator.

(Foto: Claus Schunk)

Wirt Jens Heupgen hat Gut Keferloh mit seinem Faible für Stilmix umgestaltet. Die Küche bietet bayerische Kost "mit Pfiff"

"Das etwas andere Wirtshaus" nennt Jens Heupgen den Gasthof Gut Keferloh - und das ist eher noch eine Untertreibung. So bietet das Traditionshaus nahe Grasbrunn neben der Wirtsstube, dem Herzstück, eine Vielzahl an Nebenräumen für kleinere und größere Gesellschaften sowie unterschiedlichste Veranstaltungen: von der Familienfeier bis zur Tagung. Alles in allem 260 Gäste können auf zwei Etagen bewirtet werden.

Im Erdgeschoss gibt es neben der Wirtsstube mit seiner umlaufenden Bank, den historischen Wandvertäfelungen und der großen Schänke etwa das Künstlerzimmer mit Zeichnungen des bayerischen Künstlers Hans Prähofer an den Wänden, das Eckzimmer und - für Schafkopfrunden oder vertrauliche Gespräche - das Separee. Im Obergeschoss finden sich das Versammlungszimmer, das Tafelzimmer mit Schützenscheiben und Jagdutensilien, das - wie der Name schon sagt - durch seinen großen Tisch zu einem Festmahl einlädt, und schließlich das Cafézimmer, das mit seinen goldenen Sofas, unterschiedlichen Stühlen und Wanddekorationen an ein nostalgisches Wiener Kaffeehaus erinnert.

Die harmonische Verbindung von Altem und Neuem ist dem eigentlichen Beruf des Wirtes zu verdanken: Heupgen ist gelernter Schreiner und betreibt auch eine Restauration und einen Innenausbau. Seine Freude am Stilmix ist dem ganzen Haus anzumerken, auch der Tenne, die er zu einem Theatersaal mit Bühne und Bar umgebaut hat. 200 Leute passen hier rein - wenn keine Abstandsregeln gelten. Von Oktober an tritt immerhin wieder das Kleine Theater München auf. Der Antikmarkt, eine weitere Keferloher Institution, hat seit August nach Corona-Pause erstmals wieder geöffnet, der nächste Termin ist am kommenden Sonntag, 13. September. Und gejazzt wird sogar bereits seit Längerem wieder immer freitags, je nach Wetter entweder in der Tenne oder im Biergarten. Überhaupt der Biergarten: Mit seinen 600 Sitzplätzen ist er einer der wenigen außerhalb Münchens, der sich mit denen in der Stadt vergleichen kann. Wirt Heupgen, der Keferloh erst vor knapp einem Jahr übernommen hat, hat den gesamten Selbstbedienungsbereich mit Ausschank und Essensausgabe renoviert, inklusive neuer Küche. Wiewohl gebürtiger Chemnitzer kennt sich Heupgen mit dem Betrieb großer bayerischer Gasthäuser aus. Seit elf Jahren führt er erfolgreich die Land-Wirtschaft bei Wasserburg.

Für das Kulinarische ist in beiden Häusern Thomas Schwarzenböck als Küchenchef verantwortlich. Sein Motto: bayerisch mit Pfiff. So finden sich auf der Speisekarte ausschließlich frisch zubereitete Gerichte aus vorwiegend regionalen und saisonalen Lebensmitteln, vom Zwiebelrostbraten mit Rosmarin-Kartoffelrösti über Bachforelle mit Mandelbutter und Kaspressknödel mit Kren bis hin zu Marillenknödel. Eine hauseigene Konditorei liefert zudem täglich Torten, Kuchen und Gebäck und selbstgebackenes Sauerteigbrot. Freunde bayerischer Küche werden also allemal fündig. Aber weil Heupgen auch jüngere Gäste für die bayerische Wirtshaustradition begeistern will, wird er demnächst das Salettl zu einer Cocktailbar umbauen.

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