Süddeutsche Zeitung

Grasbrunn:Forstwirtkreuzung wird entschärft

Ein Kreisverkehr soll schwere Unfälle auf der Staatsstraße 2079 künftig verhindern.

Von Stefan Galler

Zahlreiche Unfälle haben sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hier abgespielt, doch nun wird die sogenannte Forstwirtkreuzung in Grasbrunn, wo die Staatsstraße 2079 auf die Kreisstraße M25 trifft, durch den Bau eines Kreisverkehrs entschärft. Das hat der Kreisausschuss für Bauen und Schulen in seiner Sitzung am Dienstagnachmittag einstimmig beschlossen.

Die Kreisräte folgten damit einem Antrag, den der Grasbrunner Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) und der stellvertretende Landrat Otto Bußjäger (Freie Wähler), früherer Rathauschef der Gemeinde im östlichen Landkreis, im November 2018 gemeinsam eingebracht hatten. Landrat Christoph Göbel (CSU) und Jan Klinger, Sachgebietsleiter Verkehrliche Infrastruktur im Landratsamt, hatten sich ebenfalls deutlich für eine solche Lösung ausgesprochen.

Auslöser für die Initiative von Korneder und Bußjäger war die jüngste Häufung schwerer Unfälle an dieser Kreuzung, die täglich von 25 000 Fahrzeugen passiert wird: Bis Anfang Oktober hatte es 2018 vier Zusammenstöße gegeben, bedingt einerseits durch überhöhte Geschwindigkeit und anderseits durch die Uneinsehbarkeit der Kreuzung für diejenigen Verkehrsteilnehmer, die aus der Kreisstraße fahrend die vorfahrtsberechtigte Staatsstraße überqueren wollen. "Eine berüchtigte Kreuzung, hier gehört etwas gemacht", sagte etwa Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) und erhielt Zustimmung von anderen Ausschussmitgliedern.

Ampel wäre billiger aber nicht sicherer

Im Vorfeld der Sitzung war die Frage zu klären, ob ein Kreisverkehr oder eine Ampelanlage die bessere Lösung sein würde. Sachgebietsleiter Klinger nannte im Ausschuss eine "Lichtanlage zwar billiger, aber nicht sicherer", denn: "Die Akzeptanz ist geringer, der Verkehrsfluss ist schlechter, außerdem sind durch die notwendige Wartung die Folgekosten höher." Der Bau des Kreisverkehrs dürfte zwischen 800 000 und einer Million Euro kosten. Dazu kommt allerdings noch der Kaufpreis für den Grund, der jedoch bei einem Durchmesser von 60 Metern, die der Kreisel haben wird, nicht allzu hoch sein dürfte. Dabei sind die Kosten wohl gemäß der Kreuzungsvereinbarung wegen der Unfallhäufigkeit zu gleichen Teilen von Kreis und Freistaat zu tragen.

Neubibergs Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler) schlug vor, anstelle eines Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich die Geschwindigkeit erheblich zu begrenzen. "Ob sich jemand daran hält, wenn er um drei Uhr nachts da durchbrettert, wage ich zu bezweifeln", erwiderte Landrat Göbel. Auch könne der Kreis eine solche Maßnahme gar nicht ohne weiteres anordnen.

Durch den Bau des Kreisels verzögert sich die Realisierung des Radwegs zwischen Harthausen und Putzbrunn, dieser wird wohl erst 2020 fertiggestellt, weil man den Radweg an die Kreisverkehrsplanung anpassen möchte.

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SZ vom 09.01.2019/hilb
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