Die Corona-Krise wird auch an der Gemeinde Grasbrunn finanziell nicht spurlos vorübergehen. Kämmerer Sebastian Stüwe rechnet für das laufende Jahr mit annähernd vier Millionen Euro weniger an Gewerbesteuer und einer halben Million weniger Einkommensteuer im Vergleich zu 2019, wie er in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausführte. So haben 17 ortsansässige Firmen um eine Reduzierung ihrer Gewerbesteuervorauszahlungen gebeten, 14 weitere Betriebe gar um eine Stundung. Unter den besonders betroffenen Firmen sei ein größerer Steuerzahler, so der Kämmerer, ohne jedoch den Namen des Unternehmens zu nennen.
Dennoch wurden im Rathaus bisher keine Haushaltssperre verhängt. Allerdings werden laut Stüwe seit März nur noch Ausgaben getätigt, die für den Betrieb "zwingend notwendig" seien. Alle begonnenen Investitionen, wie etwa der Neubau der Turnhalle, würden fortgeführt, sagte Stüwe vor dem Gemeinderat. Diese einzustellen, würde die Gemeinde teuer kommen. Jetzt zahle sich aus, dass Grasbrunn seine großen Investitionen wie den Turnhallenbau aus Rücklagen finanzieren könne.
Ziel ist dem Kämmerer zufolge, trotz der Steuereinbrüche dieses Haushaltsjahr mit einer schwarzen Null abzuschließen. Notfalls müsse über Haushaltssperren und einen Nachtragshaushalt beraten werden. Dann müssten sich die Gemeinderäte "politisch positionieren", wo Prioritäten gesetzt werden sollten.