Konzertreihe:Musikalischer Liebeszauber

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Das Duo Dauenhauer musiziert in Gräfelfing unter dem Motto "Liebesfreud und Liebesleid". (Foto: Veranstalter)

Bei den "Gräfelfinger Konzerten" stehen vor allem hochkarätige junge Klassik-Interpreten im Fokus. Die Saison mit insgesamt acht Veranstaltungen startet im September.

Von Udo Watter, Gräfelfing

Nicht nur Klassikfreunde würden Nietzsches Bonmot "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" ohne Einschränkung unterstreichen. Man könnte freilich - auch wenn es wie ein leicht schmalziger Kalenderspruch klingt - hinzufügen: "Ohne die Liebe wäre das Leben ein Irrtum." Ein Liebeslied oder ein romantisches Musikstück wäre demnach die doppelte Absicherung gegen metaphysische Irrtümer. Fritz Kreislers berühmte Miniaturen "Liebesfreud" und "Liebesleid", die auf Alt-Wiener Tanzweisen basieren, decken zwei Pole amouröser Erfahrung ab: auftrumpfenden Jubel und süß-schmerzhafte Melancholie.

Das Duo Dauenhauer wird bei seinem Konzert am 14. Oktober im Gräfelfinger Bürgerhaus, das unter dem Motto "Liebesfreud und Liebesleid" steht, entsprechend Werke von Kreisler spielen. Die Violinistin Anna Sophie Dauenhauer und der Pianist Lukas Kuen haben indes auch Kompositionen von Benjamin Britten, Edgar Elgar und Johann Strauß im Programm. Das Duo, das bereits 2018 im Würmtal aufgetreten ist, gastiert dort erneut in der Reihe "Gräfelfinger Konzerte".

Den Auftakt der vom Musikförderverein Gräfelfing organisierten Reihe gestaltet bereits am 16. September der deutsch-armenische Pianist Hamlet Ambarzumjan. Auch er war schon in Gräfelfing zu Gast, beim traditionellen Sonderkonzert "Junge Preisträger". Ambarzumjan wird Werke von Beethoven, Bach/Busoni, Scarlatti, Chopin, Bach/Brahms, Scriabin und Rachmaninow vortragen.

Insgesamt wird es sechs Veranstaltungen der Reihe "Gräfelfinger Konzerte" in der Spielzeit 2022/23 geben, dazu zwei Sonderkonzerte: Das eine bestreiten die Preisträger von "Jugend musiziert" (18. Dezember), das andere das Puchheimer Jugendkammerorchester (28. April), das 2023 sein 30-jähriges Bestehen feiert.

Geballtes Talent: Das Jugendkammerorchester Puchheim blickt auf eine 30-jährige Geschichte zurück. (Foto: Veranstalter)

"Die kommende Saison bietet wieder ein abwechslungsreiches Programm, das unsere Konzertbesucher begeistern wird", ist Bianca Bodalia, Pianistin und erste Vorsitzende des Vereins, überzeugt. "Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler bieten wie gehabt die Gewähr für unser nachhaltig hohes Niveau." Welches im Übrigen auch die Musikfreunde der Region zu schätzen wissen, die selbst in pandemiegeprägten Zeiten ins Bürgerhaus strömten. "Bemerkenswert war auch, dass wir noch nie so viel Publikum begrüßen durften wie in der abgelaufenen Saison", so Bodalia.

Der Förderverein darf also mit Zuversicht auf die neue Spielzeit blicken, zumal er in der Tat mit weiteren interessanten, meist jungen hochkarätigen Künstlern aufwarten kann: So wird am 9. Dezember ein kammermusikalisches Ensemble in ungewöhnlicher Besetzung auftreten: Pianist Aris Alexander Blettenberg präsentiert mit Fagottist Theo Plath und Klarinettistin Nemorino Scheliga als "Klaviertrio Neo" ein Programm mit Werken von Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy, Bruch und Schumann. Der 27-jährige Blettenberg ist ein musikalisches Multitalent: Er hat 2021 den Internationalen Beethoven Klavierwettbewerb Wien gewonnen, reüssiert aber auch als Komponist und Dirigent - unter anderem hat er mehrere Jahre lang das Garchinger Sinfonieorchester geleitet.

Hat an der renommierten Juilliard School studiert: der Pianist Jonas Aumiller. (Foto: Veranstalter)

Auch Jonas Aumiller, der am 13. Januar in Gräfelfing auftritt, gilt als großes Tastentalent. Der in München geborene und in der Region aufgewachsene Pianist hat 2021 den Brahms-Wettbewerb Detmold gewonnen. An seinem pianistisches Können feilt er inzwischen aber hauptsächlich in den USA (unter anderem als Student an der Juilliard School in New York). Er wird Werke von Bach/Busoni, Liszt/Aumiller und Brahms spielen.

Am 17. Februar wird noch das Agathon Trio mit den jungen Künstlern Fidelis Edelmann (Klarinette), Jannis Rieke (Viola) und Kathrin Isabelle Klein (Klavier) auftreten und am 23. März das Schmuck-Trio, das mit dem Schauspieler Gerald Friese endlich sein bereits zweimal verschobenes Strawinsky-Programm ("Die Geschichte vom Soldaten") präsentieren will.

Von März an werden die Konzerte wegen Umbaus und Renovierung des Bürgerhauses in der Aula des Kurt-Huber-Gymnasiums stattfinden. Karten im Vorverkauf gibt es in der Buchhandlung und Papeterie "Wort.Schatz", Bahnhofstraße 95, in Gräfelfing, Telefon 089/85 37 00, im Bürgerhaus Gräfelfing, Bahnhofplatz 1, 089/85 82 72 , oder über www.muenchenticket.de. Weitere Informationen, auch zum Abonnement, gibt es auf der Homepage des Musikfördervereins http://www.mfv-graefelfing.de/Startseite.

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