Gräfelfing:Gymnasiasten forschen für den Weltraum

Gräfelfing: Der deutsche Astronaut Matthias Maurer bei seiner Forschungsarbeit in der internationalen Raumstation.

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer bei seiner Forschungsarbeit in der internationalen Raumstation.

(Foto: imago)

Schüler des Kurt-Huber-Gymnasiums beteiligen sich an einem Projekt mit Astronaut Matthias Maurer und dem DLR.

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Zwischen dem Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing und dem Weltraum gibt es eine direkte Verbindung: Das Gymnasium macht bei dem Weltraumexperiment "Touching Surfaces" des deutschen Astronauten Matthias Maurer mit, der erst kürzlich von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt ist. Untersucht wird bei dem Experiment, wie sich Mikroorganismen auf der Erde und im All verhalten.

Das Kurt-Huber-Gymnasium (KHG) ist eine Kooperationsschule des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. Die Zusammenarbeit soll Begeisterung unter den Schülern für Raumfahrtthemen wecken und damit den naturwissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Bei dem Touching-Surfaces-Projekt ist das KHG eine von zehn teilnehmenden Schulen.

Gräfelfing: Das Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing ist Partnerschule des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Pfaffenhofen.

Das Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing ist Partnerschule des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Pfaffenhofen.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Was alles auf Türklinken, an Haltegriffen oder auf Lichtschaltern wuseln und auch krankmachen kann, rückte mit der Pandemie in den vergangenen zwei Jahren in den Fokus. Denn das Coronavirus gehört dazu. Nun haben die 24 Schüler der 9b gemeinsam mit Chemielehrerin Valerie Valeska und Tobis Schüttler, Lehrer am KHG und Leiter des DLR-School-Labs, die Mikroorganismen unter die Lupe genommen, die sich neben Viren in Form von Pilzen oder Bakterien auf den Oberflächen tummeln. Am Donnerstag stellten die Schülerforscher das Projekt ihren Mitschülern in der Aula vor.

Touching Surfaces soll dabei helfen, neuartige Oberflächen zu entwickeln, die Mikroorganismen abtöten können, erklärte Lehrer Tobias Schüttler. Teil des Experiments war es, Fingerabdrücke und damit unzählige Mikroorganismen zu sammeln. Die Schüler sind dafür durch das Schulhaus gelaufen und haben Lichtschalter und Türgriffe berührt, ihre Finger haben sie anschließend auf Agar-Platten gedrückt, damit später die Mikroorganismen-Sammlung genau untersucht werden kann. Außerdem haben die Schüler der 9b über 15 Wochen lang jede Woche einmal ihre Finger auf ein sogenanntes Touch Array gedrückt: ein kleines Gerät mit drei Metallplatten - Edelstahl, Kupfer und Messing - auf denen ebenfalls Mikroorganismen gesammelt und gespeichert wurden.

Gräfelfing: Wie verhalten sich Mikroorganismen auf der Erde und im Weltraum? Darum geht es bei dem gemeinsamen Projekt.

Wie verhalten sich Mikroorganismen auf der Erde und im Weltraum? Darum geht es bei dem gemeinsamen Projekt.

(Foto: imago)

Matthias Maurer, Astronaut der European Space Agency (ESA), hat dasselbe in der ISS in der Schwerelosigkeit gemacht. Den Schülern schickte er eine Videobotschaft, in der er das Experiment erklärt. Der Weltraum eignet sich für die Erforschung besonders, da sich in dem geschützten Raum gut kontrollieren lässt, welche Mikroorganismen mit an Bord sind und wie sie sich verhalten und vermehren, erklärt Schüttler. Für die Schüler ist das Experiment vorerst beendet. Die Proben werden nun von Profi-Wissenschaftlern ausgewertet, das Ergebnis erhalten die Schüler in einigen Wochen.

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