Süddeutsche Zeitung

Gräfelfing:Bekannte Umgebung in neuem Licht

Bildhauer Florian Froese-Peeck baut mit dem Kunstkreis einen Lampenbaum vor dem Rathaus auf.

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Es ist nur eine kleine Verschiebung, doch sie schafft einen Moment der Irritation. Eigentlich steht da nur eine gewöhnliche Straßenlampe vor dem Rathaus, Modell Peitschenlaterne, die in der Dunkelheit leuchtet. Doch etwas ist anders. Der Laternenarm verzweigt sich, bildet noch weitere, zartere Verästelungen, an deren Ende kleine Leuchten sitzen. Es ist eine Art Lampenbaum, der auf der Kunstplattform vor dem Gräfelfinger Rathaus förmlich in die Höhe wächst.

Alle paar Monate bespielt der Gräfelfinger Kunstkreis die Plattform vor dem Rathaus und gegenüber der S-Bahn-Haltstelle mit einem neuen Kunstwerk, das den Dialog mit seiner Umgebung aufnimmt. Aktuell gestaltet der Bildhauer Florian Froese-Peeck eine Intervention im öffentlichen Raum. Sein Lampenbaum lädt den Vorbeihastenden dazu ein, die Umgebung anders wahrzunehmen.

Die Inspiration für die Lampenbäume, die Froese-Peeck schon oftmals ausgestellt hat, wurzelt in der Natur: Bäume verzweigen und verästeln sich derart perfekt im Goldenen Schnitt, dass Blätter immer so angeordnet sind, dass das Sonnenlicht von oben jedes Blatt erreicht, hat der Bildhauer beobachtet. Diese mathematische Formel hat er auf seine Laternen übertragen, die in ihrer floralen Optik so gut zur Gartenstadt passen, wie Ingrid Gardill vom Kunstkreis sagt. Im Kunstwerk steckt trotz allen Anklangs an die Natur, eiskalte Technik: Lampenkästen und Glasabdeckungen stammen aus dem 3-D-Drucker.

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