In Gräfelfing ist der erste Bürgermeisterkandidat für die Kommunalwahl 2026 nominiert: Gemeinderat Mathias Pollok wird für die Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing (IGG) im März nächsten Jahres antreten. Er wurde bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch einstimmig gewählt, wie die Wählergruppierung mitteilt.
Die Besetzung des Bürgermeisteramtes in der Würmtalgemeinde hat bei der IGG Tradition: Seit Gründung der parteifreien Gruppierung im Jahr 1968 saßen IGG-Mitglieder insgesamt 36 Jahre lang auf dem Chefsessel im Rathaus.
Mit der Nominierung von Mathias Pollok setzt die IGG auf ein bekanntes Gesicht in Gräfelfing. Seit 2010 ist er Gemeinderat und seit fünf Jahren Fraktionssprecher der IGG, außerdem ist er Aufsichtsratsmitglied des Pflegeheims Rudolf-und-Maria-Gunsthaus, das die Gemeinde in einer Tochtergesellschaft betreibt.
Geboren und aufgewachsen ist Pollok in Gräfelfing, die Kommune sei sein „zentraler Lebensort“, lässt er wissen. Nach ersten Berufsjahren in München – Pollok hat Theologie studiert, war zunächst in der Seelsorge tätig, dann in der Personalentwicklung bei der Erzdiözese München und Freising – lebt er seit 1997 wieder mit der Familie in dem Münchner Vorort. Er hat drei inzwischen erwachsene Kinder. Dass er mit 66 Jahren das Amt des Bürgermeisters anstrebt, passe zu seinem „dritten Lebensabschnitt“: Seit 2023 sei er im Ruhestand und habe nun deutlich mehr Zeit, sich noch mehr der Kommunalpolitik zu widmen, die ihm „viel Spaß und Freude“ mache.
Zuletzt stellte die IGG mit Uta Wüst von 2014 bis 2020 die Bürgermeisterin in Gräfelfing. Davor war Eberhard Reichert 32 Jahre lang, von 1972 bis 2002, Rathauschef. Wüst hätte durchaus im kommenden Jahr noch einmal für das Amt kandidiert, wenn sich aus den Reihen der IGG kein Kandidat gefunden hätte, ließ die Ex-Bürgermeisterin in einer Pressemitteilung wissen.

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Der Ortsverband wird den parteilosen Bürgermeister kein drittes Mal zur Wahl aufstellen, sondern in dem 58-jährigen Gemeinderat Thomas Vieweg erstmals seit 2014 wieder ein Parteimitglied als Kandidat nominieren. Die Ortsvorsitzende begründet die Entscheidung mit einem „schleichenden Prozess der Entfremdung“.
Pollok wird bei der Kommunalwahl 2026 gegen Bürgermeister Peter Köstler von der CSU antreten, der für eine zweite Amtszeit kandidieren möchte. Das hat Köstler bereits unlängst auf der Mitgliederversammlung des CSU-Ortsverbands kundgetan. Mit seiner Kandidatur möchte Pollok nach eigenen Worten einen „demokratischen Beitrag“ leisten und sich als „attraktive Alternative“ präsentieren. Er bringe „umfangreiche Erfahrung in der Führung und Motivation von Menschen“ mit und stehe für eine Amtsführung „auf Augenhöhe“. Die regenerative Energieversorgung, sichere Mobilität und Wohnen für alle Menschen in Gräfelfing möglich und bezahlbar zu machen, seien seine Themenschwerpunkte.