Als das heute denkmalgeschützte Gräfelfinger Rathaus, ein architektonisches Musterbeispiel des Brutalismus, Ende der Sechzigerjahre geplant wurde, hatte man im Architektenentwurf eine spätere Aufstockung des Gebäudes gleich mit bedacht. Allerdings galten die Pläne als völlig unrealistisch. Das Rathaus schien damals überdimensioniert zu sein.
Heute, fast 60 Jahre später, feiern die Gräfelfinger einen neuen Anbau an ihre Behörde. Was einst als zu groß galt, ist mit den Jahren viel zu eng geworden. Stetig wachsende kommunale Aufgaben machen mehr Büros nötig, wird Bürgermeister Peter Köstler (CSU) nicht müde zu betonen.
Flacher Anbau an der Rückseite
Statt einer Aufstockung, die mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar gewesen wäre, ist es ein flacher Anbau auf der Rückseite des Rathauses geworden. Die Sichtbeton-Optik des Rathauses galt zur Zeit des Baus als Revolution. Beim Anbau ist man dem Stil treu geblieben. Auch hier bleiben die Betonwände sichtbar.
Entstanden sind sechs neue Büroräume, in die unter anderem die Finanzverwaltung eingezogen ist, außerdem gibt es ein Besprechungszimmer, Lager- und Technikräume. Mit dem fertigen Anbau, der rund 3,2 Millionen Euro gekostet hat, neigen sich auch sämtliche Bauarbeiten am Rathaus dem Ende zu. Seit 2021 wurde das Bestandsgebäude aufwendig modernisiert und saniert – bei laufendem Betrieb.

