SZ-FitparadeDer sanfte Gegendruck des Wassers

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Anneli Frisch gibt im Gräfelfinger Schulschwimmbad Kurse in Aqua-Fitness.
Anneli Frisch gibt im Gräfelfinger Schulschwimmbad Kurse in Aqua-Fitness. (Foto: Catherina Hess)

Aqua-Fitness bringt den Kreislauf in Schwung und schont die Gelenke. In Gräfelfing soll es künftig noch mehr Kurse geben.

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Wer sich aufmacht, endlich Sport zu treiben, wird zuweilen erst einmal mit der eigenen Behäbigkeit konfrontiert. Der Körper ist schwer, die Gelenke eingerostet, nur mit großer Anstrengung kommt man in Schwung. Bei Aqua-Fitness ist das anders. „Im Wasser wiegt man nur zehn Prozent seines Körpergewichts“, sagt Trainerin Annelie Frisch, die im Gräfelfinger Schulhallenbad die Aqua-Fitness-Kurse der Volkshochschule im Würmtal leitet.

Auftrieb und Wasserdruck verursachen ein Gefühl der Leichtigkeit und Schwerelosigkeit. Der Körper gleitet durchs Wasser, Bewegungen fallen ganz leicht. Eine Sportart, die schon beim Ausüben ein positives Gefühl auslöst und noch einen charmanten Nebeneffekt mit sich bringt: „Unter Wasser sind alle gleich“, sagt Frisch. Fettröllchen etwa verschwinden unter der Wasseroberfläche.

Am Mittwochnachmittag sind vor allem ältere Menschen im Wasser. Sie bewegen sich wie Seepferdchen mit bunten Schwimmnudeln durchs Becken. Anneli Frisch ist mit im Wasser und leitet die Kursteilnehmer an: Knie hochziehen, Arme strecken und schwingen, Schultern im Wechsel hochziehen, jetzt Beine anziehen, mit den Armen paddeln und dann im Eisschnelllaufstil durchs Wasser laufen. Tempo! Was von außen aussieht wie lustiges Planschen, ist richtig anstrengend. Denn der Körper arbeitet immer gegen den Wasserdruck. Zwischen 600 und 800 Kilokalorien Körperfett würden pro Stunde verbrannt, erklärt Frisch. Mehr als bei anderen Sportarten.

Anneli Frisch ist seit 1997 Aqua-Fitness-Trainerin. Ihre Kurse sind begehrt, die Plätze stets ausgebucht. Manche Kursteilnehmer sind seit 20 Jahren dabei. Wer einmal angefangen hat, schätzt die Vorzüge der Wassergymnastik und hört nicht mehr damit auf. Es gibt keine Belastung der Gelenke und keine Verletzungsgefahr, denn im Wasser kann man nicht stürzen. Die Sportart eignet sich zur Linderung diverser Beschwerden und in allen Lebenslagen: bei Rücken- und Knieproblemen, Osteoporose oder Stress, zur Rehabilitation oder als Ausgleichstraining bei einseitiger Belastung.

Geübte und Anfänger, Dicke und Dünne, Menschen mit und ohne Behinderung – alle können mitmachen. Weil Aqua-Fitness den Kreislauf in Schwung bringt, dabei aber den Bewegungsapparat nicht belastet, ist es der ideale Sport für ältere Menschen, wie Frisch sagt. Allerdings schätzten auch die Jungen den Fitnesssport und Leistungssportlern seien die Vorzüge von Aqua-Fitness längst bekannt, sagt die Trainerin. Vor allem nach Verletzungen lässt sich im Wasser schonend trainieren.

Während einer Kurseinheit von 50 Minuten werden nach einem Aufwärmtraining alle Muskelgruppen durchgearbeitet. Trainiert wird im tiefen Wasser, ohne Boden unter den Füßen. Die Bewegungen gegen den Wasserwiderstand unterstützen den Muskelaufbau, trainieren die Ausdauer und gleichzeitig Koordination und Stabilisierung. Am Ende gibt es eine Dehn- und Entspannungseinheit. Neun Kurse je 18 Teilnehmer bietet Frisch aktuell an. Es gibt eine lange Warteliste, doch auch Hoffnung, einen Platz zu ergattern. Denn im kommenden Jahr wird das neue Hallenbad auf dem Schulcampus fertiggestellt. Das Becken ist größer und es gibt ein weiteres Übungsbecken. Dann will Frisch noch mehr Kurse anbieten.

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