Gewerbegebiet :Fast alles bleibt, wie es ist

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Bauleitplan in Oberschleißheim wird nur minimal geändert

Das Gewerbegebiet zwischen Mittenheimer Straße und Bahnlinie wird sich nur in Nuancen weiterentwickeln. Eine Überarbeitung des einschlägigen Bauleitplans für das Areal sieht lediglich eine minimale Ausweitung der Rahmenvorgaben für Baudichte und Gebäudehöhe vor. Erschließung, Struktur und Gliederung des seit rund 30 Jahren eingewachsenen Gebietes sollen komplett unangetastet bleiben.

Durch Eigentümerwechsel hat die Gewerbezeile in den vergangenen Jahren komplett ihr Gesicht verändert. Jüngste Radikalerneuerung war der Wegzug der Druckerei Bruckmann, die durch einen Gewerbepark mit mehreren Mieteinheiten ersetzt wurde. Problemzone des Gewerbegebiets ist der nördliche Abschluss, wo unmittelbar jenseits der Straße eine Wohnsiedlung beginnt.

An der Schnittstelle zwischen Wohn- und Gewerbegebiet liegt ein Grundstück, das zur Hälfte im Uralt-Bebauungsplan des Gewerbeareals liegt, zur Hälfte auf freier Flur. Dort sollte vor Jahren eine private Seniorenresidenz entstehen. Nachdem dieses Projekt an Unstimmigkeiten mit dem Rathaus gescheitert war, zogen auf der Fläche völlig "wilde" Zustände ein, mit Wohncontainern ohne Sanitäranlagen und unklaren Genehmigungslagen. Ein Gerichtsverfahren wegen der Untersagung des Betriebs durch das Landratsamt ist anhängig. Auch diese Fläche ist nun bei der Überarbeitung in den neuen Bauleitplan einbezogen worden und erhält damit eindeutige Regelungen. Vor dem Abschluss des Verfahrens ist vom Eigentümer nun aber ein neuer Vorstoß für die einstmals geplante Seniorenresidenz inclusive Boardinghaus eingegangen.

Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) wollte die alte Initiative durchaus wieder zulassen und empfahl, das Verfahren wieder zu starten. Damit konnte er sich aber im Bauausschuss des Gemeinderats nicht durchsetzen. Dort fand man es nicht sinnvoll, parallel zur Erstellung eines Bebauungsplanes bereits ein Verfahren zu abweichenden Plänen einzuleiten. Bei einem Stimmenpatt wurde die Ausnahmegenehmigung abgelehnt, die Pläne aus dem Grundstück müssen jetzt bis zur Rechtskraft des Bauleitplans ruhen.

Die neuen Planer zeigten sich von der alten Gestaltung des Gewerbegebiets schwer angetan. "Das ist wirklich ein bisserl was Besonderes", schwärmte Landschaftsarchitektin Elisabeth Fisel über die Struktur. Entlang der Gewerbestraße auf der Westseite fasst ein fünf Meter breiter Grünzug, unterbrochen von Parkplätzen, das Gewerbegebiet ebenso ein wie auf der Ostseite eine durchgängige Hecke entlang der Bahnstrecke, dazwischen verbinden parallele Grünkorridore diesen "Grünen Rahmen".

Bei der Neuplanung wurde diese Situation daher nicht angefasst. Wo die Struktur in der Vergangenheit bei Einzelprojekten aufgeweicht wurde, sieht der Leitplan nun vor, diese bei eventuellen Veränderungen unbedingt wieder herzustellen. Die Gebäudehöhe im gesamten Areal darf von bisher zehn Meter auf 14 Meter anwachsen. Damit erreichen die Gebäude nicht ganz die Höhe des Baumbestandes.

© SZ vom 26.11.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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