Erneuerbare Energien:Auftrieb für die Geothermie

Erneuerbare Energien: Bayern ist das Bundesland mit dem höchsten Zuwachs an tiefengeothermisch erzeugter Wärmeleistung. Dafür hat Ministerpräsident Markus Söder in Unterföhring einen Preis des Bundesverbandes Geothermie entgegen genommen.

Bayern ist das Bundesland mit dem höchsten Zuwachs an tiefengeothermisch erzeugter Wärmeleistung. Dafür hat Ministerpräsident Markus Söder in Unterföhring einen Preis des Bundesverbandes Geothermie entgegen genommen.

(Foto: Bundesverband Geothermie e.V.)

Söder spricht sich in Unterföhring für einen Ausbau der Erdwärme-Kapazitäten aus.

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Weil Bayern nach Erkenntnissen des Bundesverbandes Geothermie (BVG) das Bundesland mit dem höchsten Zuwachs an tiefengeothermisch erzeugter Wärmeleistung ist, hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in dieser Woche bei der Geovol in Unterföhring einen Preis entgegen nehmen können: Der Freistaat wurde vom Bundesverband als "Champion Tiefe Geothermie 2021" ausgezeichnet. Damit hat der Verband laut einer Pressemitteilung die bayerische Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Erdwärme unterstrichen. Der Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt. 2,6 Megawatt pro 100 000 Einwohner hätten den Freistaat klar auf Platz eins katapultiert, so der Verband. Für Söder ist das nach eigenen Angaben der Beleg dafür, dass die Geothermie in Bayern ein "echtes Klima-Ass" ist.

Weitere Anstrengungen notwendig

Der neue BVG-Präsident Helge-Uve Braun nutzte die Gelegenheit und brachte in seiner Laudatio neben viel Lob für den Freistaat auch Forderungen an die Politik zum Ausdruck: "Bayern hat eine Vorreiterrolle und die Kompetenzführerschaft beim Thema Erdwärme. Das liegt nicht nur an den sehr guten geologischen Voraussetzungen, sondern auch an dem Mut zu bohren und dem Know-how, das sich hier in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt hat." Die Geothermie-Forschung und -Entwicklung hätten in der Geothermie-Allianz-Bayern einen festen Platz. Doch es bedürfe weiterer Anstrengungen: Zur Erreichung des 25-Prozent-Ziels sei es dringend notwendig, die Geothermie intensiver auszubauen. So brauche es eine systematische staatliche Erkundung des Untergrundes sowie eine Absicherung des Fündigkeitsrisikos bei Geothermiebohrungen - und ein großes Investitionsprogramm für Bayern, so Braun.

Überreicht wurde der Pokal in den Räumlichkeiten des kommunalen Geothermie-Unternehmens Geovol in Unterföhring. Bereits vor der Preisverleihung konnte Ministerpräsident Söder die Anlage bei einer Führung besichtigen. Unter den geladenen Gästen war unter anderem der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Hahn. Er versicherte, dass man mit der Geothermie "ein riesiges, noch nicht ausgeschöpftes Potenzial der nachhaltigen Energiegewinnung" habe. Die Erdwärme sei rund um die Uhr verfügbar und daher im Gegensatz zu Wind und Sonne grundlastfähig. Gerade Bayern sei durch günstige Gesteinsschichten prädestiniert für den weiteren Ausbau von Geothermieanlagen, sagte Hahn.

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