Die aktuellen Pläne der Europäischen Union, Gas und Atomkraft als klimafreundlich einzustufen, lassen an den Geothermiestandorten im Lande die Alarmglocken schrillen. Bei einem Besuch der Geothermie-Anlage in Pullach haben jetzt die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen, Claudia Köhler und Markus Büchler, dem Geschäftsführer der Pullacher Geothermiegesellschaft IEP, Helmut Mangold, versichert, alles in ihren Möglichkeiten Stehende zu unternehmen, damit die Staatsregierung ihren Einfluss in Brüssel geltend macht, um den Taxonomie-Streit zum Wohle des Klimaschutzes und der Erneuerbaren Energien zu beenden. Es dürfe nicht sein, dass die EU konventionellen und nuklearen Energielieferanten massiv unter die Arme greife, anstatt konsequenten Klimaschutz zu ermöglichen, heißt es in einer Pressemitteilung der beiden Landtagsabgeordneten. Der Geschäftsführer der IEP, Helmut Mangold, führte die beiden Abgeordneten durch die Anlage und verwies zusammen mit Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) auf die erfolgreiche Bilanz: Die Ziele von Bundesminister Robert Habeck (Grüne), bis 2030 mindestens 50 Prozent der Wärme in Deutschland klimaneutral zu erzeugen, habe Pullach bereits durch das Geothermiekraftwerk erreicht, das mehr als die Hälfte der Haushalte und ortsansässigen Unternehmen mit Geothermie versorge, sagte Mangold. Um das riesige Potenzial in ganz Deutschland zu erschließen, sei ein enormer Kraftakt im Ausbau der Infrastruktur erforderlich. Industrie und Finanzierungsinstrumente stünden bereit, wenn nicht die EU mit der falschen Neueinstufung von Gas und Atomkraft als klimafreundlich einen Strich durch die Wirtschaftlichkeitsberechnung mache.
Sie wolle die Geothermie zusammen mit mehreren Windrädern in Pullach und seinen Nachbargemeinden voranbringen, durch kommunales Engagement würde auch die Finanzkraft unserer Gemeinden gesteigert, sagte Tausendfreund.