Süddeutsche Zeitung

Gemeindeauftritt:Logo statt Wappen

Unterföhring gibt sich ein neues Corporate Design

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Briefe, Broschüren, Bekanntmachungen, Visitenkarten, Tassen, Stoffbeutel: Überall dort, wo bislang das Unterföhringer Wappen abgebildet war, wird nun schon bald ein modernes Logo prangen. Eine Jury aus Vertretern der Verwaltung und der Fraktionen im Gemeinderat hat im Juli die Münchner Agentur "Im Neuland" zum Sieger des Wettbewerbs gekürt, an dem 22 Kreativagenturen beteiligt gewesen waren. Beim Gewinnerentwurf handelt es sich um ein gegenständliches Logo, "das unsere Gemeinde zeigt, wie sie ist", sagte Kerstin Bühring, persönliche Referentin des Bürgermeisters und im Rathaus für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, jüngst im Gemeinderat: ein moderner Ort mit Tradition am Rand der Großstadt München. Bühring war es auch, die den Prozess angestoßen hatte.

Auf dem neuen Erkennungszeichen, das in Wasserblau gehalten ist, vereinen sich markante Symbole des Ortes wie der Kirchturm von St. Valentin und der stilisierte Umriss des neuen Gebäudes von Volkshoch- und Musikschule am Bahnhof mit einem Wohnhaus; das alles wird eingefangen durch einen Bogen, der die Isar darstellt - und durch seine Platzierung unten auch als U wie Unterföhring gelesen werden kann. So wolle man seine Unabhängigkeit zeigen, sagte Bühring. Weil Unterföhring schon lange kein Dorf mehr sei, sondern ein weithin bekannter Medien- und Versicherungsstandort, habe man sich für eine reduzierte und moderne Arbeit entschieden. Das Logo kann für sich alleine stehen, aber laut Bühring auch Teil einer sogenannten Wort-Bild-Marke sein. Mit dem Wort "Gemeinde" wolle man den Betrachtern klar machen, "dass wir keine Stadt sind, aber eben auch kein Stadtteil von München, wie so mancher meint".

Auf das Wappen aus dem Jahr 1957 wollen die Unterföhringer in ihrem neuen Corporate Design, also dem einheitlichen Erscheinungsbild auf allen Kanälen und Druckwerken der Kommune, fast vollständig verzichten, "um ihm seine Wichtigkeit als Hoheitszeichen wiederzugeben", heißt es.

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Quelle:
SZ vom 19.11.2020
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