Garching:Schnelles Geld für die Kultur

Die Stadt ändert die Regelung zur Auszahlung von Zuschüssen

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Arbeitsgruppe Kultur hat sich mit dem Garchinger Kämmerer auf ein neues Procedere beim Auszahlen der Zuschüsse aus dem Kulturfördertopf geeinigt. Künftig werden Projekte, die gefördert werden, gleich zu Beginn mit 80 Prozent der Fördersumme ausgestattet. Zuvor mussten die Kulturschaffenden komplett in Vorleistung gehen und bekamen das Geld erst, wenn sie Rechnungen vorzeigen konnten. Herbert Becke, Sprecher der Arbeitsgruppe, sah darin auch den Grund, warum bislang so wenig Anmeldungen kamen. Becke, der sich stets für eine Änderung der Auszahlungsmodalitäten eingesetzt hatte, bezeichnete die Neuregelung als "überraschend", da es zuvor immer geheißen hatte, es sei nicht rechtens, von Seiten der Stadt in Vorleistung zu gehen. Kritisch sieht der Sprecher der Arbeitsgruppe es nach wie vor, dass Mittel für Projekte, die über einen längeren Zeitraum gehen, zum Jahresende verfallen und neu beantragt werden müssen. Der Nebeneffekt: Tatsächlich wurden aus dem Topf im vergangenen Jahr nur 21 000 und nicht 25 000 Euro ausgegeben.

Der Hauptausschuss hatte gleich zwei solcher Anträge auf dem Tisch. So hat das Theater für Kinder Garching (Thea) bereits im vergangenen Jahr die Mittel für die Stücke "Hase Hase" und "Bremerwald" bewilligt bekommen, doch weil die Rechnungen erst jetzt vorliegen, hat der Verein sie noch einmal beantragen müssen. Der Hauptausschuss gab dafür 1900 und 1944 Euro frei. Bewilligt wurde auch der Zuschuss für den Tanz- und Kulturförderverein "Freunde des Tanz-Studios Garching", der die Garchinger Tanz-Tage inklusive Workshop veranstaltet. Der Verein bekommt laut Beschluss 1500 Euro. Abgelehnt wurde dagegen der Antrag der Harleyfreunde Garching, die 1500 und 3000 Euro für die Live-Musik zum Straßenfest und ihrem Fest zum 20-jährigen Bestehen haben wollten. Sie werden zwar nicht aus dem Kulturfördertopf bedient, aber Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) stellte in Aussicht, sie mit einem Zuschuss aus seinen Mitteln zu bedenken, als Anerkennung für ihr großes Engagement bei den Festen.

Der Bürgermeister lobte ebenfalls die pragmatische Neuregelung der Auszahlung, wobei 20 Prozent als "Sicherheitsleistung" zunächst bei der Stadt verblieben. Die Sorge, dass so Geld ausgegeben werde, ohne dass eine Leistung zurückkommt, nannte Becke unbegründet. Der Ausschuss würde die Anträge im Vorfeld sehr genau prüfen. Becke warnte auch vor einer Diskussion in diese Richtung, dieses Misstrauen komme bei den ehrenamtlich tätigen Kulturschaffenden in Garching gar nicht gut an.

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