In dem einen Teil kann man Theaterstücke anschauen oder im Second-Hand-Laden der Nachbarschaftshilfe stöbern, der andere Teil ist unbenutzbar: Damit der Südflügel des Römerhofes nicht abgerissen werden muss, soll er unverzüglich saniert werden. Das hat der Stadtrat am vergangenen Donnerstag einstimmig beschlossen. Das Geld soll im Haushalt 2025 bereitgestellt werden.
Zunächst wird jetzt untersucht, wie eine Sanierung der ehemaligen Scheune möglich ist. „Man kann ja durch das Fachwerk durchschauen“, beschreibt Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) die katastrophale Bausubstanz des alten Hauses. Seine Partei hatte den ersten Antrag zur Rettung des Römerhofes gestellt. Daraufhin haben sich auch andere Fraktionen für die Sanierung des Südflügels ausgesprochen. CSU und Grüne drängen auf eine baldige Instandsetzung. Josef Euringer von den „Bürgern für Garching“ spricht sich für ein rigoroses Vorgehen aus nach dem Motto: Dach raus, Fundament rein.
Wie man die dann neu gewonnenen Räumlichkeiten im Südflügel nutzen kann – dazu haben die Stadtratsfraktionen unterschiedliche Ideen. Bürgermeister Gruchmann will jedoch erst die Frage klären, wie man das historische Gebäude erhalten kann, bevor man diskutiert, wer die Räume nutzen darf. Heimatpfleger Michael Müller hatte der Stadt bereits vorgeschlagen, Platz für die Musikschule zu schaffen.
Der Römerhof ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude in Garching, die vor 1900 gebaut wurden. Es ist sogar so alt, dass im Staatsarchiv keine Baugenehmigung vorzufinden ist. Die Historie des ehemaligen Ensembles aus Landwirtschaftsgebäuden lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.