Garching:Regierung beruhigt Bauern

Der staatliche Managementplan für die Heideflächen im Münchner Norden im europäischen Naturschutznetz "Natura 2000" hat rund um die Garchinger Heide deutlich mehr Bedenken hervorgerufen als im Umgriff der Fröttmaninger Heide. Während die Pläne am Dienstag weitgehend von Fachleuten erörtert wurden, kamen zum zweiten Teil am Donnerstag in Eching 70 Besucher. Darunter zahlreiche Landwirte, von denen die Pläne skeptisch verfolgt werden.

Die Fröttmaninger Heide und ihr Umgriff sind seit jeher weitgehend in öffentlicher Hand, die Garchinger Heide und ihr Umfeld sind stark bäuerlich geprägt. Mehr als ein Dutzend Landwirte aus Eching, Garching und Neufahrn artikulierten da ihre Bedenken: Sie beklagen eine erneute Reglementierung für die Felder und befürchten, dass sie ihre an das Natura-Areal angrenzenden Flächen nicht mehr konventionell bewirtschaften dürften. "Wenn irgendwo ein ökologischer Pufferstreifen angelegt wird, müssen wir mittlerweile zum Pufferstreifen noch einen Pufferstreifen einhalten", kritisierte Albert Biersack aus Garching. Auf diese Weise würde "ein Keil zwischen Landwirtschaft und Naturschutz getrieben". Den wollte Elmar Wenisch von Regierung von Oberbayern, die den Managementplan erstellt, tunlichst vermeiden. Der gigantische Nachfragedruck auf die landwirtschaftlichen Flächen komme nicht vom Naturschutz, erinnerte er, sondern von Siedlungsexpansion und Verkehrsflächen. "Wir beide sind dann immer die letzten, die gefragt werden", sagte er, man müsse gemeinsam Positionen vertreten: "Das Problem der Landwirte ist nicht der Naturschutz." Auch zum Erhalt des europäischen Naturerbes der Heide brauche es "ein breites, übergreifendes Bündnis". Konkret würde die Ausweisung den Anrainern keine zusätzliche Reglementierung bringen, "gute landwirtschaftliche Praxis" sei das einzige Anforderungsprofil.

© SZ vom 21.01.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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