Garching:Radioaktivität in der Isar

Grünen-Abgeordnete wenden sich gegen Ableitung aus Reaktor

Die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen aus dem Landkreis, Claudia Köhler und Markus Büchler, sprechen sich gegen eine weitere Ableitung radioaktiver Abwässer in die Isar aus. Die TU hat eine solche für schwach radioaktive Abwässer aus dem Forschungsreaktor in Garching und der dortigen Radiochemie beantragt. Doch Büchler ist der Ansicht: "Ich will eine saubere Isar! Wo Menschen in unseren Naherholungsgebieten spazieren, baden und angeln, hat künstliche Radioaktivität nichts verloren."

Die Genehmigung, schwach radioaktive Abwässer in die Isar einzuleiten, läuft Ende 2019 aus, daher hat die TU als Betreiber eine neue Erlaubnis beantragt. Die Unterlagen liegen noch bis 11. Januar in Garching und im Landratsamt aus. Büchler kritisiert, dass Informationen fehlten, welche Stoffe in den Fluss gelangen. Der Abgeordnete fordert zudem unabhängige Messungen. Wenn die TU selbst kontrollieren solle, werde "der Bock zum Gärtner gemacht".

Gegen die Ableitung bezieht auch Claudia Köhler Stellung. Sie hatte bereits 2018 kritisiert, dass der Reaktor hoch angereichertes, waffenfähiges Uran aus Russland beziehe. Über die Ableitung schreibt sie, diese habe im Vergleich zu Atomkraftwerken eine 200-fache Leistung. Köhler fordert sowohl für die Ableitung radioaktiver Abwässer als auch für die Lieferung von hoch angereichertem Uran Transparenz über die Risiken. Außerdem sollten Alternativen zur Ableitung "schnellstens geprüft" werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: