Süddeutsche Zeitung

Garching:Mehr Platz für Familien

Stadt dringt bei privatem Bauprojekt auf größere Wohnungen

Von Irmengard Gnau, Garching

Wer im Landkreis eine bezahlbare Mietwohnung findet, womöglich noch als Familie mit mehreren Kindern, weiß sich glücklich zu schätzen. Längst eifern die Mieten rund um München denen in der Landeshauptstadt nach in ihren immer steileren Höhenflügen. Dass ein Investor in Garching Interesse angemeldet hat, Mietwohnungen auf einem Grundstück an der Freisinger Landstraße zu errichten, sieht die Stadt daher grundsätzlich sehr wohlwollend. An den Plänen, die der Interessent vorgelegt hat, gibt es aus Sicht des Bauausschusses jedoch noch einiges nachzubessern.

Es geht um das Grundstück mit den Hausnummern 17 und 17a. Auf dem gut 3000 Quadratmeter großen Areal unweit des Rathausplatzes, das derzeit nur licht bebaut ist, will ein Investor zwei Wohnblöcke mit insgesamt 46 Wohnungen errichten. Die beiden Häuser sollen je ein Erdgeschoss, zwei Obergeschosse sowie ein Dachgeschoss haben; zudem sollen die Gebäude über Balkone verfügen. Um ausreichend viele Stellplätze für die künftigen Mieter zu haben, will der Investor eine Tiefgarage mit Platz für 41 Autos errichten; weitere sieben Parkplätze sind oberirdisch vorgesehen. Hinzu kommen 94 Fahrradstellplätze neben den Häusern beziehungsweise in der Tiefgarage.

Die Zufahrt zur Garage soll über die Rückseite des Areals, über eine Abzweigung von der Freisinger Landstraße in Richtung der Wohnanlage Rathausplatz 13 bis 17 und den weiter nach Norden führenden Stichweg mit Wendehammer erfolgen. Damit waren die Mitglieder des Bauausschusses nicht glücklich, zumal bereits andere Tiefgaragenzufahrten zu der verhältnismäßig kleinen Straße verlaufen. Der Investor soll nun prüfen, ob eine Zufahrt von der Freisinger Landstraße nicht sinnvoller ist. Auch die Stellung der Gebäude soll noch einmal überdacht werden.

Am meisten stört man sich im Rathaus jedoch an der Raumaufteilung des Investors. Der würde am liebsten nur kleine Wohnungen mit maximal drei Zimmern bauen. In Garching aber fehlt Wohnraum für Familien. In den nun vorgelegten Plänen sind in den beiden Häusern zumindest zwei Vier-Zimmer-Wohnungen vorgesehen, neben acht Drei-, 22 Zwei- und 14 Ein-Zimmer-Wohnungen. Immer noch zu wenig Platz für Familien, kritisierten Stadträte und Verwaltung unisono. Diese Mischung entspreche nicht "dem üblichen Wohnungsmix" in der Stadt. Der Investor muss sein Angebot nun nachbessern und erneut vorlegen.

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Quelle:
SZ vom 13.11.2020
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