Ein Cyber-Angriff hat am Donnerstag die Homepage der Stadt Garching und des Münchner Landratsamtes lahmgelegt. Der jeweilige technische Dienstleiter, der die Seite der Universitätsstadt und der Kreisbehörde hostet, also die Infrastruktur zur Veröffentlichung der Websites zur Verfügung stellt und die dazu erforderlichen Server betreibt, sei angegriffen worden, teilten die Stadt und das Landratsamt mit. Bei dem sogenannten DDos-Angriff wird ein Server gezielt mit einer Unzahl von Anfragen konfrontiert, sodass er diese nicht mehr bewältigen kann – und den Dienst verweigert.
Nach den Worten einer Sprecherin des Landratsamts vom Freitag ist der Angriff im Laufe des Donnerstags erfolgt. Gegen Abend habe es dann so ausgesehen, als sei die Landkreis-Homepage wieder ohne Probleme erreichbar; doch die Störungen hätten sich auch am Freitag noch gezeigt. Online-Dienstleistungen, wie beispielsweise das Zulassen eines Autos oder die Ausstellung eines Führerscheins könnten daher derzeit nur sehr eingeschränkt angeboten werden. Wann die Homepage des Landkreises München wieder problemlos läuft, konnte die Sprecherin nicht abschätzen, nur so viel: „Der Dienstleister arbeitet mit Hochdruck daran.“ Am Freitagabend ist es gelungen, dass die Homepage wieder uneingeschränkt erreichbar zu machen, wie das Landratsamt mitteilt.
Auch in Garching gibt es mittlerweile Entwarnung: Die Homepage unter der Adresse www.garching.de sei seit Donnerstag in der Früh nicht mehr erreichbar gewesen, heißt es aus dem Rathaus. Am Freitagmorgen habe das Problem aber gelöst werden können. Übergangsweise habe der technische Dienstleister eine Umleitung eingerichtet: Bei der Eingabe der gewohnten Adresse werde die städtische Homepage abgebildet, auch wenn im Browser eine andere Adresse angezeigt wird, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Diese Überbrückung ist derzeit nicht mehr nötig, wie der Sprecher von Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) am Freitagnachmittag bekanntgab.
Kommunen, Behörden und auch Kliniken sowie Schulen werden in jüngster Zeit immer wieder Opfer von sogenannten Cyber-Attacken. Der letzte größere Angriff im Landkreis München ereignete sich Ende Oktober 2022. Damals hatten Kriminelle den Server des Medienzentrums München-Land angegriffen – mit der Folge, dass 75 Schulen aus den Kreisen München und Berchtesgadener Land nicht mehr auf Daten zugreifen konnten. Im Vorfeld der Bundestagswahl in einer Woche warnen Sicherheitsbehörden bereits seit einiger Zeit vor Cyberangriffen, insbesondere aus Russland. Hinweise auf die Hintermänner der Attacken gegen das Landratsamt und die Stadt Garching gibt es bisher nicht.
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