Garching:Stadtrat ringt weiter um Klimaschutzkonzept

Fraktionen streiten seit Monaten um einen Katalog an Maßnahmen. Erst im Dezember soll nun die Endfassung vorliegen.

Von Sabine Wejsada, Garching

Der Garchinger Stadtrat ringt weiter um die lange geplante und umstrittene Überarbeitung des Klimaschutzkonzeptes - und so wie es aussieht, wird es noch eine ganze Weile dauern, bis das Papier endgültig beschlossen werden kann. Eigentlich hätte dies in einer Sondersitzung am 10. November geschehen sollen. Weil aber der Gesprächsbedarf zu den umfangreichen Anträgen sowie Anmerkungen der Fraktionen und zu den dazu verfassten Kommentaren der Verwaltung nach wie vor hoch ist, wird eine abschließende Beratung wohl erst in der letzten Stadtratssitzung des Jahres am Mittwoch, 14. Dezember, möglich sein.

In der Sitzung am Donnerstagabend jedenfalls zeigte sich deutlich, dass Umweltreferent Christoph Marquardt und Teile des Stadtrats nur schwerlich auf einen Nenner kommen. In einer vielseitigen Vorlage hatten Marquardt und sein Team alle Wünsche der Fraktionen eingearbeitet und diese auf Umsetzbarkeit und Relevanz geprüft. Auf Kritik stieß vor allem, dass in dem Entwurf der aktuelle Energieverbrauch und die dadurch verursachten CO₂-Emissionen fehlten. Zudem muss noch eine Potenzialanalyse in Auftrag gegeben werden, um unter anderem eine Darstellung von Energieeffizienz und Einsparpotenzialen zu erhalten und die Nutzung regenerativer Energien zu bewerten.

"Wir reden hier über einen Entwurf, der veraltet ist", wunderte sich denn auch Felicia Kocher (Grüne). Michaela Theis (Unabhängige Garchinger) beklagte, dass es in dem Papier zum Beispiel an einer Priorisierung der Klimaschutzziele mangele; sie forderte den Umweltreferenten, der sich in der Debatte so manches Mal selbst widersprach und konfus wirkte, auf, "gründlicher zu arbeiten, immerhin werden Sie dafür bezahlt". Bis zum 10. November sei es nicht zu schaffen, einen "konsolidierten Entwurf" vorzulegen, entgegnete Marquardt. Auch Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) riet dazu, sich um "Alternativtermine" für eine Sondersitzung umzusehen.

Während beim Klimaschutzkonzept und der damit verknüpften, lang ersehnten Einstellung eines Klimaschutzmanagers also weiterhin Geduld gefragt ist, hat sich der Stadtrat gegen die Stimme von Norbert Fröhler (Bürger für Garching) zumindest darauf einigen können, dem SPD-Antrag zur Einrichtung eines Klimabeirats zu folgen. In einem Workshop mit Verwaltung und Fraktionen soll nun eine Satzung ausgearbeitet und über die Besetzung beraten werden.

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