Neues Hotel in Garching:Hommage an den Sternenforscher

Hoteleröffnung auf dem Forschungscampus in Garching, 2019

Die neue Mitte auf dem Garchinger Campus, das Galileo, beherbergt auch ein Hotel und Apartment-Haus.

(Foto: Robert Haas)

In der neuen Mitte am Garchinger Campus erinnert fast alles an Namensgeber Galileo. Das Marriott-Hotel und ein Apartment-Haus eröffnen Ende des Jahres. Das Audimax können Studierende schon eher nutzen

Von Gudrun Passarge, Garching

Die Schriften Galileos an der Wand passen zum Namen des Hauses: Die neue Mitte am Garchinger Campus ist nach dem italienischen Philosophen und Astronomen Galileo Galilei (1564 - 1641) benannt, deswegen hat er im neuen Marriott-Courtyard-Hotel und im Stellaris-Apartment Hotel seinen festen Platz, an einigen Wänden, wo seine handschriftlichen Ausführungen und Zeichnungen als Deko dienen, als wiederkehrendes Motiv.

Viele der Zimmer sind schon fertig, in einem der Apartments steht ein Topf mit Nudeln auf dem Herd. Der Eindruck eines bewohnten Zimmers täuscht allerdings. "Wir hatten heute Fototermin", sagt die Leiterin des Apartment-Hotels, Isabel Intrup. Eröffnet werden die Hotels der Bierwirth & Kluth Hotelmanagement GmbH voraussichtlich erst zum Jahresende hin.

B&K wird gleich drei Häuser in Galileo betreiben, denn sie sind auch für das Science Congress Center Munich zuständig und damit auch für das Audimax mit seinen gut 1300 Plätzen, für die diversen Veranstaltungsräume und das große Foyer, in dem beispielsweise auch mal Ausstellungen stattfinden können. Das Hotel hat gleich vier Küchen, "wir können bis zu 2000 Personen verköstigen", sagt der Geschäftsführer von B&K, Klaus Kluth.

Das Audimax ist zwar an zwei Tagen fest von der Technischen Universität gebucht, aber hier sollen auf Wunsch der Betreiber auch verschiedene andere Veranstaltungen stattfinden, beispielsweise Konzerte wegen der guten Akustik im Raum. Der große Saal ist übrigens teilbar, falls jemand weniger als 1300 Besucher erwartet.

Das Audimax und die Seminarräume werden demnächst schon von den Studenten und den Wissenschaftlern genutzt werden, im Apartment-Hotel müssen die Chesterfield-Sofas noch ein Weilchen auf Gesellschaft warten. 159 Apartments in verschiedenen Größen hat das Stellaris zu vermieten. Isabel Intrup geht davon aus, dass sie eher langfristig belegt sein werden, dann lägen die Preise für die 23-Quadratmeter-Zimmer bei etwa 1000 bis 1200 Euro für einen Monat. Am Wochenende würden sie 65 Euro für das Apartment pro Nacht verlangen. Die Zimmer sind funktional eingerichtet, die Farben Petrol und Kupfer sind wiederkehrende Elemente. Intrup geht davon aus, dass sich die Gäste oft in der Lobby aufhalten werden. Dort gibt es zahlreiche gemütliche Ecken zum Zurückziehen, einen Billardtisch und natürlich auch eine Bar. "Wir verstehen uns als Gastgeber, bei uns machen alle alles", erläutert die Hotelmanagerin. Wer fernsehen möchte, kann das im Keller machen, während er seine Wäsche wäscht.

Zwar sind die Gäste noch nicht da, aber Intrup und ihr Team haben schon viele Ideen, mit welchen Veranstaltungen sie die Besucher unterhalten wollen. Da könnte es mal ein Gin-Tasting geben oder eben den klassischen Grillabend. Auch eine "Art-Night ist geplant. Dazu wird ein Künstler eingeladen, der mit den Gästen ein bestimmtes Bild nachmalt. Wobei das Stellaris ein offenes Haus sein will. Nicht nur die Südterrasse steht auch Besuchern von außerhalb offen, angeboten wird eine kleine Snack-Karte.

Hoteleröffnung auf dem Forschungscampus in Garching, 2019

Schicke Küche: Einblick in eines der Apartments.

(Foto: Robert Haas)

Wer Appetit auf mehr hat, muss ins Hotelrestaurant des Marriott-Courtyard wechseln. Hier gibt es - atypisch für ein Marriott-Hotel - ein großes Restaurant mit 170 Plätzen. Alles ist auf den Wissenschaftscampus abgestimmt. Ein Mix aus großen und kleinen Tischen bietet die Möglichkeit auch mal größere Arbeitsessen abzuhalten, es wird ein Mittagsmenü geben. An allen Tischen sind Steckdosen integriert, auch sein Handy kann man hier aufladen. Die Küche ist international und bietet Spezialitäten aus den Ländern an, in denen Elite-Universitäten zu finden sind. Klaus Kluth kündigte an, es sei auch schon ein "Professor-Dr.-Herrmann-Burger in Vorbereitung".

Das Courtyard ist zwar nicht zertifiziert, bewege sich aber im Vier-Sterne-Segment, wie der Marketing-Verantwortliche David Buske erklärt. 256 Zimmer stehen Besuchern zur Verfügung. Während Stellaris eine Eigenmarke von B&K ist, mussten die Hotelbetreiber beim Courtyard die Vorgaben der Marriott-Hotels umsetzen. Aber es gab auch Freiräume, so herrschen im Garchinger Courtyard im Foyer warme Töne vor mit braunen und orangefarbenen Akzenten

Einen Zimmerservice wird es in Garching nicht geben, dafür können sich die Gäste aber in einem Markt neben der Rezeption die Mini-Bar selbst bestücken. Wie auch im Stellaris so ist auch im Courtyard alles offen und großzügig gestaltet. Manche Gäste kämen gar nicht mehr zur Rezeption, sie würden gleich über Handy einchecken, sagt Buske.

Und auch hier tauchen Sternenbilder an den Wänden auf, die sich die Hotelbetreiber von der Europäischen Südsternwarte besorgt haben. Da schließt sich der Kreis, denn Galileo ist nicht nur der Name des berühmten Wissenschaftlers, eines Exoplaneten und einer Raumsonde, es ist eben auch der Name der Neuen Mitte in Garching.

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