Hotelbranche:Eine Rooftop-Bar auf 60 Meter Höhe

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Die Stadt Garching hat nichts gegen die geplante Erweiterung und Aufstockung des Hotels Motel One in Hochbrück, wie diese Simulation zeigt. Bloß höher als 60 Meter darf das Gebäude nicht werden. (Foto: Stadt Garching)

Das Motel One am U-Bahnhof Garching soll auf 600 Zimmer ausgebaut werden. Die Stadt ist grundsätzlich einverstanden, macht für das geplante Hochhaus aber Auflagen.

Von Sabine Wejsada, Garching

Zumindest für Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) könnte es „eine Bereicherung“ sein, wenn die Garchinger von einer Rooftop-Bar ihren Blick über die Universitätsstadt schweifen lassen und bei Föhn zum Aperitif im Süden die Alpen sehen können. Die Möglichkeit würde sich durch eine Erweiterung des am U-Bahnhof stehenden Hotels Motel One eröffnen. Der Stadtrat hat sich inzwischen mit den Plänen befasst, die Mitte April im Rathaus eingegangen sind. Um das Vorhaben zu verwirklichen, müsste aber noch der rechtsgültige Bebauungsplan geändert werden.

Nach den Vorstellungen der Eigentümer soll das Hotel aufgestockt werden – auf eine Höhe von 65,6 Metern, wie Gruchmann in der letzten Sitzung vor der Sommerpause mitteilte, nicht ohne zugleich einzuschränken, dass dies nicht gehe: „Die Grenze sind 60 Meter nach den Vorgaben, die wir im Business Campus haben.“ Aktuell verfügt das Hotel über 168 Zimmer, durch die Neubebauung sollen laut der Stadtverwaltung 411 weitere dazukommen, wovon 206 kleine Standardzimmer wären. Hinzu kämen 175 größere Standard-Plus-Zimmer und 30 sogenannte Longstay-Zimmer für einen Aufenthalt von maximal einigen Wochen.

Nach Vorstellungen der Antragsteller soll das Motel One eine Wandhöhe von 65,6 Metern haben. Ganz oben ist eine Roof Bar vorgesehen, die mit ihrer Terrasse eine optische Wirkung entfalten soll. Ein ähnliches Gebäude gibt es bereits in der Parkstadt Schwabing. Das Hotel wäre dann mehr als fünf Meter höher als ein etwaiger Büroturm im Business Campus, informierte die Stadtverwaltung das Gremium.

Auf der Rooftop Bar sollen nicht nur Hotelgäste einen Drink genießen dürfen. (Foto: Catherina Hess)

Deshalb wird vorgeschlagen, das Hotel auf die im Bebauungsplan vorgegebenen 60 Meter zu stutzen. Damit würden die beiden Garchinger Türme im Erscheinungsbild „auf Augenhöhe“ in die Landschaft wirken. Die Bar ganz oben soll nach Wunsch aus dem Rathaus nicht nur Hotelgästen vorbehalten sein, sondern auch Garchinger sollen dort über den Dächern einen Drink nehmen können.

Was die Zahl der Stellplätze für den Hotelbetrieb und die luftige Gastronomie angeht, will die Verwaltung nach eigenen Angaben noch klären, wie viele für die Bar notwendig sind und wie viele das Motel One braucht. Der Stadtrat billigte die Pläne unter den genannten Auflagen einstimmig.

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