Süddeutsche Zeitung

Garching:Glückliches Garching

Bei der Bürgerversammlung herrscht Harmonie pur.

Von Gudrun Passarge, Garching

Tu felix Garching. Da kommen zur Bürgerversammlung nur 170 Bürger, lauschen zwei Stunden lang den Vorträgen und stellen nach einer 15-minütigen Pause Anträge wie etwa den, Blumenkörbe an zehn Laternenpfählen am Rathausplatz anzubringen, der prompt angenommen wurde. Aufwendiger für den Stadtrat wird es schon, den einzig vorher eingegangenen Antrag zu bearbeiten, der ebenfalls angenommen wurde: Der Verein "Lebendige Ortsmitte" hat ein ganzes Bündel an Vorschlägen eingereicht rund um das Garchinger Zentrum.

Für Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) war es die erste Bürgerversammlung in Garching, doch seine Rede hatte er bereits bei der Bürgerversammlung in Hochbrück proben können. Für Garching interessant war sicherlich die Ankündigung, dass der Fünf-Minuten-Takt zu Hauptverkehrszeiten in der U-Bahn bereits auf den Weg gebracht worden sei. Allerdings müssten die Züge dafür erst bestellt werden und die Lieferung dauere zirka drei Jahre. Bis dahin werde die Stadt sich dafür einsetzen, wenigstens den Takt zwischen 18.20 und 19 Uhr noch durch zwei zusätzliche Fahrten zu verstärken. Zur Kinderbetreuung sagte Gruchmann, mit der Caritas-Kinderkrippe in der Einsteinstraße sei die modernste Einrichtung in Garching in Betrieb gegangen. Allerdings habe die Caritas nach wie vor Probleme, Erzieher zu finden. Bisher seien nur drei der vier möglichen Gruppen eingerichtet. Im Moment könne die Stadt ihre Kinderkrippenquote erfüllen, "aber ab September werden die Karten neu gemischt".

Für die Feuerwehr in Garching gab es gute und schlechte Nachrichten. Die gute: Noch in diesem Jahr bekomme sie einen Wechsellader für 390 000 Euro. Damit er ins Feuerwehrhaus passt, wird auch die Eingangstür entsprechend vergrößert, was noch einmal 50 000 Euro kostet. Die schlechte: Mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses, ein Zehn-Millionen-Euro-Projekt, rechnet der Bürgermeister erst gegen Ende der Amtsperiode. 14 neue Bäume an der Lindenallee, neue Richtlinien für die Sportlerehrung, eine einheitliche Miete für die Marktbuden, es gab noch viele Punkte, die Gruchmann ansprach, bevor nach der Pause der Bürger das Wort erhielt. Da beschwerte sich Ingrid Göbel, dass die Bürgerversammlung dieses Mal nicht richtig publik gemacht worden sei, weshalb wohl viele diesen Termin versäumt hätten. Gruchmann sagte zu, beim nächsten Mal wieder mehr Plakate aufzustellen. Außerdem plädierte Göbel für eine bessere Verbindung nach Ismaning, da der Bus am Abend nur stündlich fahre. Da hatte Landrat Christoph Göbel (CSU) gute Nachrichten, der Takt solle im neuen Fahrplan verdichtet werden. Elke Endres wollte wissen, ob schon berücksichtigt sei, dass künftig mit dem Gymnasium in Ismaning vielleicht noch mehr Kinder die Busverbindung bräuchten. Gruchmann versprach, das im Auge zu behalten.

Breite Zustimmung fand der Antrag der Lebendigen Ortsmitte. Sie fordert etwa Übersichtspläne und Wegweiser im Zentrum, die auch auf Gastronomie und Geschäfte hinweisen, eine bessere Beleuchtung, einheitliche Außenwerbung, mehr Sitzgelegenheiten und Begrünung, ein Mehrgenerationen-Aktivitätsfeld am Spielplatz und eine Lösung für die zwei geplagten Kastanien in der Grube vorm Bürgerhaus. Gruchmann unterstützte das Anliegen: "Aus meiner Sicht muss man was machen."

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SZ vom 27.03.2015
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