Garching:Eine positive Erinnerung zum Abschied

Garching: Edeltraud Karmann-Markovic wollte dort feiern, wo sie einst versehentlich eingesperrt worden war.

Edeltraud Karmann-Markovic wollte dort feiern, wo sie einst versehentlich eingesperrt worden war.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Schulamtsdirektorin Karmann-Markovic feiert ihren Ausstand

Von Nadja Tausche, Garching

Sieben Jahre war sie im Staatlichen Schulamt im Landkreis München beschäftigt, erst als Schulrätin, seit 2013 als Schulamtsdirektorin. Jetzt geht Edeltraud Karmann-Markovic in den Ruhestand. Zur Abschiedsfeier in der Grundschule Garching-West am Dienstagnachmittag sind viele gekommen, mit denen sie zusammengearbeitet hat: Die leitende Schulamtsdirektorin Evelyn Sehling-Gebranzig spricht, die Regierung Oberbayern ist mit Regierungsschuldirektorin Manuela Strobl vertreten und auch Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) ist da. Dass Karmann-Markovic für ihre Abschiedsfeier gerade diese Schule gewählt habe, zeigt nach seiner Aussage, dass sie Garching wohl besonders verbunden sei. Warum sie tatsächlich an der Schule ist, erzählt Karmann-Markovic später: Sie sei mit ein paar anderen nach dem Sport einmal in der Turnhalle eingesperrt worden. Sie hätten dann mit Eimer und Schrubber aus der Putzkammer so lange Lärm gemacht, bis der Hund des Hausmeisters auf sie aufmerksam wurde und letzterer sie befreite. Jetzt brauche sie noch eine positive Erinnerung an Garching, sagt sie.

Die dürfte sie mit der Abschiedsfeier bekommen haben. Schüler der Mittelschule kümmern sich um Sektempfang und Garderobe, zwei Bands der Mittelschulen Kirchheim und Garching machen Musik. Als Schulamtsdirektorin war Karmann-Markovic für die Abstimmung zwischen dem Schulamt und den Lehrern verantwortlich. Zuständig war sie für die Grund- und Mittelschulen unter anderem in Garching, Kirchheim und Ottobrunn. Sie nahm dort Prüfungen ab und beurteilte Unterrichtsstunden. Außerdem kümmerte sie sich im Landratsamt München um organisatorische Aufgaben: Lehrerfortbildungen organisieren, Sportangebote an die Schulen verteilen, Elternbeschwerden verwalten.

Bevor sie zum Schulamt kam, war Karmann-Markovic selbst Lehrerin. Angefangen habe sie an einer Grundschule in Markt Indersdorf, erzählt sie, damals sei sie 22 Jahre alt gewesen und überfordert. Sie ist in Saarbrücken geboren und hatte Probleme mit dem Bairischen. Sie wurde nach München versetzt, wechselte an die Hauptschule und leitete später Seminare für angehende Lehrkräfte. Als Frau sei sie in dieser Position eine Exotin gewesen, sagt sie: Bis dahin habe es das nicht gegeben, dass eine Frau ein Hauptschulseminar führt.

Wie es weitergeht, weiß Karmann-Markovic noch nicht: "Jetzt ist mein Kalender erst einmal leer." Als Erstes habe sie den Wecker ausgeschaltet, der jeden Tag um halb fünf geklingelt habe. Offiziell in den Ruhestand verabschiedet sie sich im Juni, bis dahin ist sie im Urlaub. Wer ihr als Schulamtsdirektor nachfolgt, ist noch nicht bekannt.

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