Garching:Das pulsierende Herz

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In Public Privat Partnership entsteht Galileo auf dem Garchinger Forschungscampus - die TU bekommt hier ihr neues Audimax. (Foto: Florian Peljak)

Galileo soll das neue Zentrum am Forschungscampus werden

Von Gudrun Passarge, Garching

So viel steht fest: Wenn Galileo einst fertig ist, dann kann es in Garching mit ein paar Superlativen aufwarten. Das etwa 50 Meter breite und 200 Meter lange Gebäude soll einmal das Herzstück des Garchinger Wissenschaftscampus werden und endlich Leben bringen in die Lern- und Forschungslandschaft. 36 000 Quadratmeter stehen dafür allein oberirdisch zur Verfügung, für Büros, Seminarräume, ein Vier-Sterne-Hotel, Gäste-Apartments und Restaurants und Geschäften im Untergeschoss. 175 000 Tonnen wiegt das Gebäude, so viel wie 2,2 Millionen Menschen, 50 Kilometer lang wäre die Schlange der Betonmischer, wenn man es an einem Stück betoniert hätte, so steht es auf der Homepage des Projekts der Soini Asset Immobilien-Gruppe.

Aber noch schlägt "das pulsierende Herz" nur für einen kleinen Teil des Gebäudes. Bisher arbeiten erst wenige Firmen im Gebäude und ein Fitness-Center hat schon seit längerem offen und trotzt der Baustelle rundherum. Daran hat auch ein "Soft-Opening" im September nichts geändert, die Handwerker sind immer noch zugange. Der frühe Termin mit Feier im Audimax, der Platz für 1300 Studenten bietet, war wohl eher dem Amtswechsel des Präsidenten der Technischen Universität geschuldet. Das Fest fand im September an den letzen Arbeitstagen von Wolfgang Herrmann statt, der das Projekt gegen anfängliche Widerstände als Public Private Partnership auf den Weg gebracht hatte. Er wollte sicherstellen, dass es am Campus Einkaufsmöglichkeiten und ein größeres kulinarisches Angebot geben wird und sich für die TU zusätzliche Räume öffnen. Der Freistaat gab das Grundstück auf Erbpachtbasis her, private Investoren der "Neue Mitte am Hochschulcampus Garching GmbH & Co. KG" übernahmen den Bau. 2014 war der Baubeginn, Fertigstellung sollte zwei Jahre später sein. Zuletzt war geplant, dass die Studenten bereits vom Wintersemester an das Audimax nutzen können, aber auch dieser Termin platzte, wie schon einige zuvor. Jetzt rechnet die TU damit, dass sie die von ihnen angemieteten Räume voraussichtlich am 31. Januar übergeben bekommt. Wie TU-Sprecher Ulrich Marsch sagt, könnten sie dann sukzessive im ersten oder zweiten Quartal nächsten Jahres bezogen werden. Dringend gebraucht wird nicht nur das Audimax, sondern auch Räume für Einrichtungen, die im Zuge der Exzellenzstrategie neu geschaffen oder fortgeführt werden, etwa für das "Institute for Life Long Learning", das "Munich Center for Technology in Society" oder das "Data Science Institute".

Daneben sei geplant, Projektflächen für die Fakultät Maschinenwesen und Büroflächen für die Verwaltung zu belegen. Ebenfalls alles bereit für den baldigen Start ist bei der Bierwirth & Kluth Hotelmanagement GmbH. B&K wird drei Einrichtungen in Galileo betreiben. Die Firma ist zuständig für das Science Congress Center Munich und damit für das Audimax, das sich auch für Kongresse und kulturelle Veranstaltungen eignet. Dann sind da noch das Courtyard Marriot Hotel und das Stellaris mit 159 Apartments. Hotel und Congress Center sollen nach Auskunft der Betreiber am 1. April 2020 eröffnen, das Stellaris im zweiten Quartal. Wann die Restaurants und der Edeka-Laden endlich eröffnen werden und wann das Gebäude als Ganzes fertig ist, dazu war vom Projektbetreiber, der Soini Asset Immobilien-Gruppe, vor Weihnachten allerdings keine Auskunft zu erhalten. Trotzdem: Ein Ende der Baustelle zeichnet sich ab.

© SZ vom 30.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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