Garching:Bürgerhaus-Wirt gesucht

Den Garchingern ist wichtig, dass die Gastronomie bleibt. Die Stadt bemüht sich

Von Gudrun Passarge, Garching

Der städtische Weihnachtsmarkt wird so bleiben wie er ist und im Bürgerhaus wünschen sich die Garchinger, dass es auch nach der Restaurierung einen Gastronomiebetrieb geben soll. Das waren zwei der Themen, die bei der Bürgerversammlung besprochen wurden. Insgesamt zeichnete Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) ein Bild der Universitätsstadt, das deutlich auf Wachstum ausgerichtet ist. Bereits jetzt leben 18 009 Menschen in Garching, werden die neuen Baugebiete neben dem Forschungscampus (Kommunikationszone) und am Schleißheimer Kanal in Hochbrück realisiert, könnten es 4000 mehr sein.

Es sei vor allem eine junge Klientel, die zuziehe, erklärte der Bürgermeister, was zur Folge habe, dass vor allem Plätze zur Kinderbetreuung bereitgestellt werden müssten. Deswegen begrüßte er auch die Entscheidung der Pfarrei Sankt Severin, in ihrem neuen Kindergarten auch Krippenplätze anzubieten. Zum Verkehr sagte Gruchmann, geprüft würden derzeit Anträge, Lastwagen aus dem Ort herauszuhalten und auch Tempo 30 auf der Staatsstraße 2053 zwischen Auweg und Helmut-Karl-Platz einzurichten.

Neues berichtete der Bürgermeister zum Thema Gastronomie im Bürgerhaus. So habe der Hauptausschuss beschlossen, die Fläche des bisherigen Restaurants zu verkleinern, um es für einen künftigen Wirt attraktiver zu machen. Man sei auf der Suche, habe auch Ketten angesprochen, doch denen sei Garching zu klein. Vorstellen könnte sich der Stadtrat beispielsweise ein Kaffeehaus und zusätzlich einen Caterer für große Veranstaltungen. Sollte sich jedoch nach der Sanierung kein Pächter finden, würden die Räume den Vereinen zugeschlagen, sagte Gruchmann. Damit griff er dem Antrag von Peter Kempel vor, der sich für den Erhalt der Bürgerhaus-Gastronomie einsetzte und auch eine Umgestaltung der Außenflächen forderte. Eine große Mehrheit schloss sich dem Wunsch nach einer Wirtschaft an.

Dagegen fand Kempel mit seinem Vorschlag zum Weihnachtsmarkt keine Unterstützung. Er hatte die Idee, der Christkindlmarkt könnte sich vom Maibaumplatz bis zum Römerhof erstrecken und gemeinsam von allen Vereinen und Parteien veranstaltet werden. Er kritisierte die Politisierung der Veranstaltung, womit er wohl darauf anspielte, dass die Frauen-Union ihren Markt wegen des ihr zugewiesenen Termins im Römerhof abgesagt hatte. Gruchmann lobte das "tolle Ambiente im Römerhof" und betonte, die Stadt verbiete niemandem, einen Christkindlmarkt dort zu organisieren. Auch die Augustiner-Gaststätte habe einen eigenen Christkindlmarkt veranstaltet, "jeder zusätzliche Markt ist eine Bereicherung", sagte Gruchmann. Ziel des städtischen Marktes sei eben, das Zentrum zu beleben. Die Mehrheit sah das auch so und hielt am Ort fest.

Zum Römerhof beantwortete Gruchmann gleich noch eine Beschwerde. Ein Anwohner klagte, dass im Hof ständig Autos parkten. Das werde sich bald ändern, sagte Gruchmann, es sei geplant, dort eine Schranke zu errichten. Aufs nächste Jahr vertrösten musste er dagegen den Verein "Lebendige Ortsmitte". Er hatte beantragt, den Spielplatz am Rathausplatz attraktiver zu gestalten und Sitzbänke am Brunnen zu installieren.

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