Garching:Ärger über wilden Lastwagen-Stellplatz

Garching: Für Radfahrer sind die ein- und ausfahrenden Lastwagen gefährlich.

Für Radfahrer sind die ein- und ausfahrenden Lastwagen gefährlich.

(Foto: Stephan Rumpf)

Stadträte beklagen Gefährdung von Radfahrern und fordern das Landratsamt zu Handeln auf.

Von Gudrun Passarge, Garching

Auf ein besonderes Ärgernis für Radfahrer haben die beiden Hochbrücker Rudi Naisar (SPD) und Christian Furchtsam (CSU) im Garchinger Stadtrat hingewiesen. Sie beschwerten sich über den starken Lkw-Verkehr an der Alten Ingolstädter Landstraße. Naisar sprach von einem "illegalen Lkw-Stellplatz", an manchen Tagen seien es bis zu 50 Lkw, die rein- und rausführen aus dem Grundstück.

Und Furchtsam schimpfte: "Die fahren rücksichtslos." Die beiden erinnerten daran, dass hier später einmal der neue Radschnellweg verlaufen soll und auch jetzt schon sei es die Hauptverbindungsstrecke zwischen München und Unterschleißheim. Angesichts der Tatsache, dass viele Radler den Weg von Hochbrück aus nutzen, um nach Unterschleißheim zu kommen, forderten sie das Landratsamt zum Handeln auf, auch wenn Naisar sagte: "Das ist ein ziemlich zahnloser Tiger."

Die beiden erläutern, dass an dieser Stelle unweit von "Monis kleiner Farm" gar keine Lkw-Stellplätze vorgesehen sind. "Das Gelände ist Niemandsland", sagt Naisar. Es sei im Flächennutzungsplan zur Energiegewinnung vorgesehen, also beispielsweise für Fotovoltaikanlagen. Das Problem mit dem Lastwagenabstellplatz gebe es nun schon länger als ein Jahr. "Sie nehmen die ganze Straße ein. Die ist nicht für große Lkw gebaut", sagt Naisar und berichtet von Straßenschäden. Das Treiben sei gefährlich und illegal.

Das sieht auch Christian Furchtsam so. Die Lkw-Händler und Lkw-Abstellflächen wüchsen "wie Pilze aus dem Boden". Er nennt auch noch ein Grundstück an der Schleißheimer Straße in Hochbrück, wo seiner Meinung nach ebenfalls keine Genehmigung für einen Händler bestehe. Jeder Hausbewohner, von dessen Grundstück ein Ast über den Gehweg hängt, bekomme eine Strafandrohung, sagt Furchtsam, und dort passiere nichts. Nach seiner Meinung gehörten die Autohändler da nicht hin. An der Ingolstädter Landstraße etwa seien viele Radler in hohem Tempo unterwegs, die Lkw würden überholen und die Radler müssten bremsen.

Das Landratsamt teilt auf Anfrage mit, es kenne die beschriebenen Fälle in Hochbrück. "Allerdings sind hier Verwaltungsverfahren mit unterschiedlichem Verfahrensstand anhängig", so die Behörde, deswegen seien konkrete Auskünfte nicht möglich. Allgemein gelte, dass die Errichtung von Lagerplätzen im Außenbereich und, wenn mehr als 300 Quadratmeter genutzt würden, auch im Innenbereich eine Baugenehmigung erfordern.

Der Bauherr müsse diese beantragen, bevor er so einen Platz einrichte. "Erfolgt eine Nutzung ohne Genehmigung, so kann die Bauaufsichtsbehörde die Nutzung regelmäßig untersagen", so das Landratsamt, der Bauherr könne dagegen klagen oder nachträglich noch einen Bauantrag stellen. Die beiden Hochbrücker Stadträte werden sich also noch eine Weile mit dem Status quo arrangieren müssen.

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