Inklusion:Gehörlose bekommen keine dauerhafte Unterstützung

Der Bayerische Cochlea-Implantat-Verband aus Garching findet im Landtag keine Mehrheit für seine Forderung.

Gehörlose und Hörgeschädigte in Bayern müssen weiter auf ein festes Gehörlosengeld warten. Bei den Beratungen für den Staatshaushalt 2023 hat eine Mehrheit der Landtagsmitglieder einem entsprechenden Antrag der Grünen eine Absage erteilt. Der Bayerische Cochlea-Implantat-Verband mit Sitz in Garching und das Netzwerk Hörbehinderung hatten vehement die Einführung einer dauerhaften Unterstützung gefordert.

Die Vorsitzende des Cochlea-Implantat-Verbandes, Regine Zille, wies in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung darauf hin, dass die Zusatzkosten für Gehörlose nicht nur in der Corona-Pandemie anfielen, sondern regelmäßig. Die vom Freistaat gewährte und bis Ende März zu beantragende Einmalzahlung von 145 Euro decke nicht einmal den Dolmetschereinsatz von zwei Stunden ab.

Die Grünen hatten deshalb vorgeschlagen, das Bayerische Blindengeldgesetz zu einem Bayerischen Blinden- und Gehörlosengeldgesetz zu erweitern und auch der zweiten Gruppe eine feste Summe für Zusatzaufwendungen wie Hörgeräte, die Dienste von Gebärdensprachdolmetscherinnen oder technische Hilfen für den Alltag zuzusprechen. Das lehnte eine Mehrheit der übrigen Parteien ab, insbesondere CSU und Freie Wähler.

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