Einst stand an der Stelle, wo in Taufkirchen die Münchner Straße in die Tölzer Straße übergeht, die alte Brennerei. Schon lange wurde hier kein Schnaps mehr gebrannt, das Gebäude ist einem Neubau gewichen. Doch der Name des modernen und zugleich gemütlichen Cafés soll noch an die ehemalige Bestimmung des Standorts erinnern. Das Café Brandwerk gibt es nun seit fünf Jahren. Alexandra Huber und Ingo Jänike haben sich hier ihren Traum von der eigenen Gastronomie verwirklicht, ein Café, in dem das Kaffeetrinken und Frühstücken im Mittelpunkt stehen.
Beide haben lange am Irschenberg im Café und Restaurant der Kaffeerösterei Dinzler gearbeitet. Dort haben sie sich auch kennengelernt. Das Ehepaar fühlt sich dem ehemaligen Arbeitgeber noch immer sehr verbunden - kein Wunder also, dass auch im Café Brandwerk der Cappuccino mit der Dinzler-Bohne zubereitet wird. Schon länger hatten die beiden nach geeigneten Räumlichkeiten für die Selbständigkeit gesucht. "Doch im Raum Rosenheim war das nicht so einfach", sagt Ingo Jänike. Schließlich wurden sie durch Vater Huber, der direkt gegenüber seit vielen Jahren die Metzgerei betreibt, auf den Standort in Taufkirchen aufmerksam. "Mein Vater hat dann all seinen Stammkunden gesagt, sie müssen mindestens einmal bei uns einen Kaffee trinken", sagt Alex Huber und schmunzelt.
Offenbar sind die meisten dieser Aufforderung nachgekommen, denn der Laden läuft. Auch unter der Woche sollte man zumindest zur Frühstückszeit reservieren. "Wir haben viele Stammgäste, auch Gruppen wie Müttertreffs kommen regelmäßig", sagt die Chefin. Sie sieht ihr Café inzwischen als "Wohnzimmer für die Leute aus der Umgebung", und freut sich, dass sich alle bei ihnen wohlfühlen, die Schülerinnen, die ihren heißen Kakao schlürfen genauso wie die Seniorinnen, die Sahnetorte bestellen. Auf der Terrasse wie im großzügigen Gastraum.
Zum Frühstück gibt es eine reichhaltige Karte mit diversen Kompositionen, vom klassischen "Brandwerk-Frühstück" mit Semmeln, Ei, Schinken, Salami, eigenem Fruchtaufstrich und kleinem Müsli bis hin zum "Frühstückstraum für zwei" mit Lachs und Caprese vom Büffelmozzarella mit Rucolapesto. Genauso kann man sich aber auch hausgemachte Buttermilch-Pancakes oder Hausgemachtes Brioche bestellen. Sehr bliebt ist "Rührei Alex" mit frischen Kräutern, Tomatenwürfeln, gegrillter Avocado und| gebratenen Pilzen. "Mein eigenes Rezept", sagt Alexandra Huber. Es hat auch mal "Spiegelei Ingo" mit Süßkartoffelrösti gegeben, das allerdings sei nicht so erfolgreich gewesen, daher haben sie es wieder von der Karte genommen. Ingo Jänike hat festgestellt: "Taufkirchen ist immer noch ein Dorf. Da darf das Essen nicht zu abgefahren sein. Aber auch nicht zu klassisch, sonst ist es langweilig." Und genau dieses Rezept setzen sie mit ihrem 17-köpfigen Team im Café Brandwerk um.
Das Café Brandwerk, Tölzer Straße 1, in Taufkirchen ist erreichbar mit der S-Bahn der Linie 3, Haltestelle Taufkirchen. Von dort fährt der Bus Nummer 241, Haltestelle Kriegerdenkmal.