Friedhof:Platzmangel und Defizit

Die Gemeinde Haar reagiert auf ein höheres Minus mit steigenden Grabgebühren

Neue Bestattungsformen sind gefragt. Das erlebt man auch in Haar, wo auf dem Waldfriedhof die Plätze für Baumgräber sämtlich belegt sind. Nur wenn auf der dafür ausgewiesenen Fläche etwas frei werde, könne man derzeit neue Baumgräber anbieten, sagte die Leiterin des Bürgeramts, Birgit Eichhorn, kürzlich im Hauptausschuss des Gemeinderats. Sie kündigte für Anfang des kommenden Jahres an, Konzepte vorzustellen, wie man dem Wunsch nach solchen Urnenbestattungen besser entgegenkommen könne. So wie man es bisher macht, mit kleinen Platten auf der Wiese, auf denen die Namen stehen, ist der Platz nicht beliebig ausweitbar.

Die Grabgebühren steigen auch etwas.

Damit reagiert die Gemeinde auf ein wachsendes Defizit beim Friedhofsbetrieb, das mit weniger Grabverlängerungen zu tun hat, aber auch mit der Sanierung der Aussegnungshalle, die laut Eichhorn "massiv zu Buche" geschlagen hat. Nach 255 000 Euro im Jahr 2018 musste die Gemeinde 2019 - nivelliert bei auf drei Jahre verteilten Kosten für die Hallensanierung - 334 000 Euro für den Friedhofsbetrieb zuschießen. Die Deckungsrate durch Gebühren sank von knapp 47 auf knapp 42 Prozent und lag damit weit unter dem, was sich der Gemeinderat im Jahr 2018 eigentlich vorgenommen hatte, als zum letzten Mal bisher die Gebühren angehoben wurden. Damals wurde als Ziel ausgegeben, zumindest zu 65 Prozent die Kosten abdecken zu können.

Im kommenden Jahr steigt deshalb die Gebühr für ein Einzelgrab auf dem Waldfriedhof um drei Euro auf 103,30 Euro, für ein Urnenerdgrab um 1,80 Euro auf 60,80 Euro. Auch am Friedhof an der Gronsdorfer Straße steigen die Gebühren. So wie für die Erdurnenbestattungen ist auch der Platz für die Wandurnen knapp. Die Bestattung mehrerer Urnen wurde deshalb laut Eichhorn etwas aufgeschoben, bis die neue Urnenwand fertiggestellt ist. Mehr Erdurnengräber könnten möglich werden, so Eichhorn, indem man etwa Stelen aufstellt, auf denen die Namen der Toten stehen oder auch Kunstobjekte.

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