80 Jahre KriegsendeAufstand gegen die Endzeitkämpfer

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Von hier aus erreichte der Rundfunkaufruf zum Widerstand am 28. April 1945 weite Teile Südbayerns: Der 156 Meter hohe, hölzerne Sendeturm in der Ismaninger Anlage wurde 1934 errichtet und 1983 aus Sicherheitsgründen gesprengt.
Von hier aus erreichte der Rundfunkaufruf zum Widerstand am 28. April 1945 weite Teile Südbayerns: Der 156 Meter hohe, hölzerne Sendeturm in der Ismaninger Anlage wurde 1934 errichtet und 1983 aus Sicherheitsgründen gesprengt. (Foto: Nachlass Zwingert/Schlossmuseum Ismaning)

Wenige Tage vor Kriegsende verkündete die Freiheitsaktion Bayern über den Sender Ismaning das Ende der Naziherrschaft. Der Plan der Widerstandsgruppe ging nicht auf, viele Beteiligte wurden erschossen. Dennoch war ihr Einsatz nach Einschätzung von Historikern nicht vergebens.

Von Udo Watter, Ismaning

Die Aktion war nicht nur als kurze Sendepause für die Nazis gedacht, sondern sollte das endgültige Ende der NS-Herrschaft in Bayern herbeiführen: Am frühen Morgen des 28. April 1945 besetzten bewaffnete Mitglieder der Freiheitsaktion Bayern die Großsendeanlage in Ismaning, um von dort aus zwischen 6 und 11 Uhr im Radio ihre Sicht der politischen Perspektive zu verkünden:  „Achtung, Achtung! Es spricht der Sender der Freiheitsaktion Bayern. Beseitigt die Funktionäre der nationalsozialistischen Partei! Die Freiheitsaktion Bayern hat heute Nacht die Regierungsgewalt erstritten.“ Der 1934 im Moos nördlich von Ismaning aufgestellte Sendeturm des Reichssenders München hatte eine größere Reichweite als die Anlagen in Freimann, welche die NS-Gegner zuvor schon unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

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Am 9. April 1945 entdeckt ein US-Pilot zufällig im Wald bei Brunnthal deutsche Düsenjets und Bomber, welche die Wehrmacht vor Luftangriffen der Amerikaner auf die Flugplätze Riem und Schleißheim versteckt haben. Am Ende des Tages sind rund 70 Maschinen zerstört – es ist die Vorbereitung für den Vormarsch der Bodentruppen auf München.

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