Unterhaching:Sprünge in den Türmen

Unterhaching: Die Sprungtürme im Unterhachinger Freibad sind vor allem bei Jugendlichen beliebt.

Die Sprungtürme im Unterhachinger Freibad sind vor allem bei Jugendlichen beliebt.

(Foto: Claus Schunk)

Die Hauptattraktion des Unterhachinger Freibads muss saniert werden.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die Sprungtürme im Unterhachinger Freibad sind nicht irgendein Bauwerk. Für jugendliche Badegäste sind Zehner, Siebeinhalber und Fünfer ein unverzichtbarer Teil des Freizeitangebots, aus drei und einem Meter Höhe trauen sich auch die Kleinen ins Wasser zu hüpfen. Die Sprungtürme sind aber auch ein "architektonisch exponiertes Ingenieursbauwerk, das in handwerklich hoher Qualität erstellt wurde", wie Bauamtsleiter Stefan Lauszat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erläuterte. Das klang fast schon nach Unterhachinger Wahrzeichen. Leider sind die Türme in die Jahre gekommen und weisen einige Risse auf. Umfallen werden sie deswegen nicht gleich. Aber sie müssen saniert werden. Und das wird umso teurer, je länger man damit wartet.

Vor 35 Jahren wurde der Sichtbeton-Turm in der Grünau errichtet. Gemessen an der Nutzungsdauer ist er in relativ gutem Zustand, wie die Verwaltung mitteilt, nachdem sie 2015 eine Bauzustandsanalyse hat erstellen lassen. "Aber wir sollten nicht noch mal fünf Jahre ins Land gehen lassen", sagte Lauszat. 370 000 Euro soll es insgesamt kosten, in drei Etappen die Plattformen und Sprungbretter wieder so instand zu setzen, dass sie die nächsten fünfzig Jahre halten. Dabei sollen nicht nur die Risse beseitigt, sondern auch durch sogenannte Dehnungsausgleicher zukünftig verhindert werden, dass solche sich erneut aufgrund temperaturbedingter Kräfte bilden. Auch die Geländer auf dem Plattformen müssen ausgetauscht werden, denn in den Achtzigerjahren hatte man noch Querstreben verbaut, die heutzutage nicht mehr genehmigt würden, weil man zu leicht darübersteigen könnte. Die Türme wegzureißen und neu hinzustellen würde die Gemeinde laut Verwaltung noch teurer kommen. Auch weil das hohe Entsorgungskosten verursachen würde. Außerdem müsste das Freibad dann eine Saison lang schließen.

Nachdem die Grünen im Bauausschuss noch kritisch auf die Kosten geschaut hatten, stimmte sie die "genaue Darstellung" im Gemeinderat nun doch um. Das Gremium war sich einig: Das muss gemacht werden. "Die Sprungtürme sind eine Hauptattraktion im Ort", sagte der Dritte Bürgermeister Richard Raiser (CSU) und betonte: "Wir brauchen die." Der Planer wird bereits in diesem Jahr für 30 000 Euro beauftragt. Begonnen werden soll mit der Sanierung im kommenden Jahr. Zunächst wird der Spungturm mit Zehnmeter- und 7,5-Meter-Plattform für 120 000 Euro ertüchtigt. Im Jahr darauf folgen die Plattformen in einem, drei und fünf Metern Höhe. Dafür werden dann 110 000 Euro fällig. Teil drei der Sanierung soll im Jahr 2023 erfolgen. Dann sind die Sprungtürme mit Ein- und Dreimeterbrett an der Reihe. Da hierfür muss die Gemeinde noch einmal 110 00 Euro hinlegen.

Derzeit ist das Unterhachinger Freibad coronabedingt nur für 630 Besucher geöffnet. Gebucht und gezahlt werden konnte zunächst nur online per Paypal. Nach zahlreichen Beschwerden vor allem von älteren Badnutzern gibt es jetzt auch täglich 50 Tageskarten im Rathaus zu kaufen. Früh- und Spätschwimmer zahlen weiter an der Freibadkasse.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: