Süddeutsche Zeitung

Feuerwehreinsatz in Feldkirchen:Brand in Recyclinganlage

Die Sortieranlage stand am Samstagabend plötzlich in Flammen, die Ursache ist noch ungeklärt.

Von Lars Brunckhorst, Feldkirchen

Ein Großalarm in Feldkirchen hat Anwohner und Rettungskräfte am Samstag aus ihrem ruhigen Frühsommerabend gerissen: Aus bisher unbekannter Ursache stand um 18.40 Uhr die völlig neue Sortieranlage eines Recyclingbetriebs in der Emeranstraße in Flammen. Weil sich in unmittelbarer Nähe ein Treibstofflager befindet, waren die Feuerwehren mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Zusätzlich zur Freiwilligen Feuerwehr Feldkirchen, die kurz nach dem Alarm als erstes eintraf, wurden die umliegenden Feuerwehren aus Heimstetten, Kirchheim, Aschheim und Haar alarmiert sowie das Technische Hilfswerk (THW) und der ABC-Zug des Landkreises München. Insgesamt waren somit 187 Kräfte im Einsatz sowie 14 Helfer des Rettungsdienstes und sechs Polizeistreifen. Die Berufsfeuerwehr München und die Freiwillige Feuerwehr Parsdorf standen zusätzlich in Bereitschaft.

Vorsorglich wurden die Anwohner über Radio, Lautsprecherdurchsagen und soziale Medien aufgefordert, Türen und Fenster zu schließen. Messungen ergaben später jedoch, dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr durch Giftstoffe bestand. Die Rauchwolke war kilometerweit bis nach München sichtbar. Die extreme Rauchentwicklung resultierte möglicherweise aus brennenden Förderbändern aus Gummi. Zunächst war man davon ausgegangen, in der Halle seien alte Autoreifen in Brand geraten.

Die Feuerwehr bekämpfte die Flammen über drei Drehleitern und mehrere Druckrohre. Zur Luftüberwachung war ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Um 20.07 Uhr war das Feuer endlich unter Kontrolle, um 20.30 Uhr konnte der Einsatzleiter, Kreisbrandinspektor Erwin Ettl, "Feuer aus" melden. Es wurden anschließend noch kleinere Glutnester aufgespürt und gelöscht. Menschen kamen nach bisherigem Kenntnisstand nicht zu Schaden, weil zum Zeitpunkt des Brandes keine Personen im Gebäude waren. Die Höhe des Sachschadens bezifferte die Polizei am Sonntag auf drei Millionen Euro. Über die Brandursache ist noch nichts bekannt.

Die Rauchwolken hatten auch einen Fehlalarm in Putzbrunn zur Folge. Ein Anrufer vermutete, das der Serienbrandstifter, der in jüngster Zeit mehrere Waldbrände im Münchner Osten gelegt hatte, erneut zugeschlagen habe.

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Quelle:
SZ vom 23.04.2018 / lb/lb
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