Einsatzkräfte:Neuanfang bei der Feuerwehr

Einsatzkräfte: Kräftezehrender Einsatz: Feuerwehleute löschen den Brand im Impfzentrum Oberhaching.

Kräftezehrender Einsatz: Feuerwehleute löschen den Brand im Impfzentrum Oberhaching.

(Foto: Claus Schunk)

Harald Stoiber setzt sich bei Wahl des Kreisbrandrats durch. Der 44-Jährige ist Nachfolger des im April verstorbenen Josef Vielhuber.

Von Bernhard Lohr

Der Posten an der Spitze der Feuerwehren im Landkreis München ist wieder besetzt. Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren und der Werksfeuerwehren haben bei einem Treffen am Montagabend im Bürgerhaus Garching Harald Stoiber zum Kreisbrandrat gewählt. Der 44-jährige Kommandant der Pullacher Feuerwehr setzte sich mit 44 zu sieben Stimmen gegen Walter Probst aus Planegg durch, der bisher schon als Kreisbrandinspektor der Leitungsebene der Inspektion angehört.

Der bisherige Kreisbrandrat Josef Vielhuber war nach 16 Jahren im Amt am 21. April nach kurzer, schwerer Erkrankung 62-jährig gestorben. Weil er sein Amt eigentlich 2022 abgeben wollte, hatte die Debatte über die künftige Ausrichtung der Kreisbrandinspektion vor seinem Tod schon begonnen. Harald Stoiber hatte Vielhuber noch seine Kandidatur angekündigt und ein Konzept vorgelegt. Er galt und gilt als Vertreter eines Neuanfangs. Anders als Walter Probst gehört Stoiber nicht der bisherigen Kreisbrandinspektion an.

Harald Stoiber

Harald Stoiber arbeitet für die Feuerwehr-Leitstelle des Landkreises und wurde 2016 Kommandant der Pullacher Feuerwehr. Der Kreisbrandinspektion gehörte er bisher nicht an.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Lobbyarbeit betreiben

Stoiber stieg bei der Freiwilligen Feuerwehr München bis in die Führungsebene auf, zog 2009 nach Pullach und wurde dort stellvertretender Kommandant und 2016 Kommandant. Stoiber arbeitete, schon als er in München wohnte, in der Feuerwehr-Leitstelle des Landkreises. Er freue sich über das "eindeutige Votum", sagt Stoiber, das er als Zeichen sehe, unter "anderen Vorzeichen" und mit "anderen Ansichten" die Inspektion zu führen.

Wie aus Feuerwehrkreisen verlautet, hatten viele Probleme mit der mittleren Leitungsebene in der Inspektion. Stoiber betont, für einen modernen Führungsstil zu stehen. "Wenn ich heute Verantwortung delegiere, habe ich Motivation." Er selbst sehe seine Aufgabe darin, beim Landesfeuerwehrverband und auf staatlicher Ebene Lobbyarbeit zu betreiben. Die Feuerwehren kämpften mit wachsender Bürokratie. Sie seien durch immer aufwendiger werdende Einsätze fachlich gefordert wie nie. Feuerwehren seien heute "Multifunktionseinrichtungen".

Die Ausbildung sei komplex, die gesundheitliche Belastung für die Einsatzkräfte groß. Es gelte, den Nachwuchs zu sichern. Günstiger Wohnraum müsse geschaffen werden. Was die künftige Besetzung der Kreisbrandinspektion bis hinunter zu den Kreisbrandmeistern angeht, kündigt Stoiber Gespräche mit den Kommandanten an. "Man muss die Leute mit ins Boot holen", sagte er.

Zur SZ-Startseite

Oberhaching
:Abschied von einem Pflichtbewussten

Trauergottesdienst für Kreisbrandrat Josef Vielhuber im Internet übertragen

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: